Kunsthalle Recklinghausen 70 Jahre nach dem "Jungen Westen"

Recklinghausen · Die Kunsthalle Recklinghausen erinnert an eine der ersten Nachkriegs-Künstlergruppen: den "Jungen Westen". 1947 wurde dort in der fast leeren Lebensmittel-Etage eines Kaufhauses eine gleichnamige Ausstellung der Ruhrpott-Avantgarde gezeigt.

"Junger Westen. Auf dem Weg zur Avantgarde" zeigt knapp 100 Gemälde und Skulpturen der Künstler, die sich nach zwölf Jahren Nazizeit von "Ruinenschönheit" und vom NS-Diktat der Gegenständlichkeit lösten und eine abstrakte, dem Nachkrieg angemessenere Formsprache erprobten. Vertreten sind sechs Protagonisten der ersten Stunde, Thomas Grochowiak, Gustav Deppe, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Hans Werdehausen und Ernst Hermanns, aber auch spätere Mitglieder wie Karl Otto Götz.

Die Gruppe war laut den Ausstellungsmachern einflussreich für die Stilfindung der Kunst im Nachkriegsdeutschland. Bis heute vergibt die Stadt Recklinghausen an junge Künstler den mit 10 000 Euro dotierten Förderpreis "junger westen".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort