BVG-Werbespot "Alles Absicht" wird zum Netzhit

BERLIN · Von der Verspätungsziehung mit Eichhörnchen Clemens bis zur Knopfdrucktechnik, die dafür sorgt, dass die Bustüre direkt vorm anrennenden Fahrgast zugeht: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben mit ihrem neuen Werbespot einen Hit in den sozialen Netzwerken gelandet.

Ein jeder kennt es, einen jeden nervt es: Bahnen und Busse, die regelmäßig zu spät kommen, Lautsprecheransagen, die man nicht versteht, vermeintlich unkontrollierte Bremsmanöver der Fahrer und Busfahrer, die offenbar Spaß daran haben, die Türe genau so zu schließen, dass an ein Einsteigen nicht mehr zu denken ist. Die BVG klärt nun auf: "Das ist alles Absicht!"

Im neuen Werbespot "Alles Absicht" nehmen die Berliner Verkehrsbetriebe die gesammelten Ärgernisse der Fahrgäste mit einer ordentlichen Portion Selbstironie aufs Korn:

Ein junger Mann fragt in einem Kundencenter der BVG nach einem Jahresabo. Diese gibt's für monatlich nur 60,66 Euro. Der Preis, so erklärt der BVG-Mitarbeiter, komme aber nicht von irgendwoher, denn schließlich sei darin alles enthalten, was man als Fahrgast erwarte. Zuverlässige Bahn- und Buslinien, in denen alles für den Fahrgast getan wird? Weit gefehlt. Und dennoch folgt die Erklärung auf dem Fuß, Kunde und BVG-Mitarbeiter gehen auf gemeinsame Tour durch die Katakomben der Verkehrsbetriebe.

Auf dieser folgen dann sämtliche Erklärungen: So ist es beispielsweise das dressierte Eichhörnchen Clemens, das jeden Montag in der Verspätungslotterie auslost, welche Linie wann wie viele Minuten zu spät kommt. Besonders stolz ist der BVG-Mitarbeiter auf das "Brems-Bowling" - ein Wettbewerb des Fahrpersonals, in dem es Ziel sei, durch besonders abrupte Bremsmanöver möglichst viele Passagiere im Fahrzeug umzukegeln.

Im Netz sorgt der Clip der BVG seit Wochenbeginn gleichermaßen für Furore wie Diskussionen. So wurde er allein über Facebook in den ersten knapp 24 Stunden gut eine Millionen Mal angesehen und über 10.000 Mal geteilt. Ein Blick auf die Kommentare verrät allerdings, das weitaus nicht jeder über die zweiminütige Werbung lachen kann. Aussagen wie "Mega geile Werbung, unglaublich guter Humor" stehen Kommentare wie "da ich tagtäglich mit diesen Problemen konfrontiert bin, weiß ich nicht, was an diesem Spot lustig sein soll. Ich fühle mich einfach mal verscheißert", gegenüber.

Es ist nicht das erste Mal, dass die BVG mit einem Werbespot das Netz aufmischen. Im Dezember letzten Jahres rappte ein Fahrkartenkontrolleur, dass ihm alles egal sei, was in den Fahrzeugen passiere, solange der Fahrgast zahlt.

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