Neue Live-Alben von David Bowie Als David Bowie kein Superstar mehr sein wollte

Bonn · Neue Live-Alben von David Bowie aus den 1990er Jahren spiegeln eine Zeit, als der Stern des Künstlers zu sinken drohte. Er wollte lieber experimentieren, als ständig neue Hits zu liefern.

  Auftritt in Deutschland:  David Bowie 1997 beim Festival „Go Bang“ auf dem Lübecker Flughafen Blankensee.

Auftritt in Deutschland: David Bowie 1997 beim Festival „Go Bang“ auf dem Lübecker Flughafen Blankensee.

Foto: picture alliance/dpa/Markus_Beck

Das Popjahr 2016 konnte man nur als schrecklich, als Annus horribilis beschreiben. Erst starb David Bowie, danach trauerte die Musikwelt um Prince und Leonard Cohen. Den drei Künstlern ist gemeinsam, dass sie im Laufe ihrer langen Karriere Auszeiten nahmen oder Phasen von Bedeutungsverlust durchstehen mussten. Cohen verbrachte einige Jahre in einem buddhistischen Kloster. Prince dribbelte sich als „Artist Formerly Known as Prince“ eine Zeitlang ins künstlerische Abseits. Bowie, der sich in seinem Musikerleben immer wieder neu erfunden hat – einer seiner besten Songs heißt nicht zufällig „Changes“ –, wollte sich weder aus der Öffentlichkeit zurückziehen noch als unverstandener Solitär mit dem Rücken zum Publikum spielen. Doch in den 1990er Jahren drohte er in Vergessenheit zu geraten.