Wiener Philharmoniker in Köln Andris Nelsons begeistert mit Mahlers Siebter
Köln · Der lettische Dirigent zeigt beim Konzert in der ausverkauften Philharmonie einmal mehr seine Klasse. Die albtraumhaften Abgründe der Sinfonie wurden hier hier ebenso überzeugend nachgezeichnet wie die brüchige Idylle.
Bei den Zeitgenossen Gustav Mahlers setzte sich sehr bald nach der im Jahre 1908 erfolgten Prager Uraufführung seiner Sinfonie Nr. 7 der Beiname „Nachtwanderung“ durch. Ein bisschen hatte der Komponist da selbst Vorschub geleistet, weil er gleich zwei der insgesamt fünf Sätze des monumentalen Werks als „Nachtmusik“ betitelte. Mahler zeichnet in seiner Sinfonie freilich sehr gegensätzliche Bilder der Nacht, das heiter serenadenhafte ebenso wie das düstere. Denn bis die Hörner aus den hinteren Reihen des Orchesters zur ersten Nachtmusik mit Hirtenmusik und Vogelgezwitscher rufen, zieht Mahler den Hörer erst einmal tief hinein in die albtraumhaften Abgründe des ersten Satzes.