Ukraine-Kooperation des Beethoven-Hauses Eine Brücke von Bonn nach Odessa

Bonn · „Hope for Peace“ - Das Beethoven-Haus hilft geflüchteten ukrainischen Künstlern. Der Direktor des Bonner Hauses, Malte Boecker, erzählt, wie es dazu kam.

„Odessa Classics“: Der renommierte ukrainische Pianist Alexey Botvinov begleitet im Beethoven-Haus den Bonner Bariton Giorgos Kanaris.  (Archivbild)

„Odessa Classics“: Der renommierte ukrainische Pianist Alexey Botvinov begleitet im Beethoven-Haus den Bonner Bariton Giorgos Kanaris. (Archivbild)

Foto: Benjamin Westhoff

Die Erinnerungen sind noch frisch, wenn Malte Boecker an den 24. Februar 2022 zurückdenkt. An dem Tag, an dem Putins Truppen die Ukraine überfielen, befand er sich in einer Telefonkonferenz mit Kulturvertretern aus Russland. Das in Bonn ansässige Generalkonsulat der russischen Föderation hatte nach Auskunft Boeckers über Monate darauf gedrängt, dass sich das Beethoven-Haus und das Russische Nationale Musikmuseum vernetzen sollten. Hintergrund war die Vorbereitung möglicher gemeinsamer Aktivitäten zum 200. Jahrestag der Uraufführung von Ludwig van Beethovens Missa Solemnis in Sankt Petersburg im April des Jahres 1824. Es handelt sich bei dem Werk nicht nur um die größte Messkomposition des Komponisten, sondern um ein Gipfelwerk, das in seiner Bedeutung der neunten Sinfonie ebenbürtig ist. Das Gespräch für eine erste Sondierung legte das Generalkonsulat mit einigen Monaten Vorlauf auf den 24. Februar 2022 fest. Ein schicksalhafter Tag.