Buchvorstellung: Steffen Kopetzkys Roman „Monschau“ Roman über Deutschlands letzten großen Pockenausbruch

Bonn · Vor 59 Jahren kam es in der Eifel zu einem massiven Pockenausbruch. Der Schriftsteller Steffen Kopetzky hat darüber einen spannenden Roman geschrieben. Die Parallelen zur aktuellen Corona-Krise sind frappierend.

 Der Schriftsteller Steffen Kopetzky setzte sich vor einem Jahr bereits in einem „Spiegel“-Artikel mit dem Pocken-Ausbruch in der Eifel auseinander. Jetzt hat er das Ereignis in seinem Roman „Monshau“ verarbeitet.

Der Schriftsteller Steffen Kopetzky setzte sich vor einem Jahr bereits in einem „Spiegel“-Artikel mit dem Pocken-Ausbruch in der Eifel auseinander. Jetzt hat er das Ereignis in seinem Roman „Monshau“ verarbeitet.

Foto: © 2019 marc reimann/marc reimann

Vor genau einem Jahr erinnerte der Schriftsteller Steffen Kopetzky in einem längeren „Spiegel“-Artikel an einen Ausbruch der Pocken im Winter 1962 im Kreis Monschau in der Eifel, es war der letzte großen Ausbruch der Krankheit, den Deutschland erlebte. Die Parallelen der historischen Epidemie zur aktuellen Corona-Pandemie, deren Tragweite die Menschen im März 2020, als der Artikel erschien, allmählich zu erahnen begannen, zeichnete er darin auf frappierende Weise nach. Eingeschleppt hatte die Krankheit ein Mitarbeiter der Otto Junker GmbH, die mit dem Verkauf von Hochtemperaturöfen erfolgreich auf dem Weltmarkt mitmischte. Er war im Auftrag seines Arbeitgebers im Mai 1961 auf Montage nach Indien gereist. Dass er auf dem Heimweg kurz vor Weihnachten die gefährliche Krankheit mitbringen würde, ahnte er nicht. Der junge Mann feierte mit seiner Familie, die in dem kleinen Ort Lammersdorf lebte, Weihnachten. Doch Anfang Januar fühlte er sich plötzlich krank, bekam Fieber. Der Arzt diagnostizierte Windpocken. Ebenso bei der kleinen Tochter des 31-jährigen Junker-Angestellten, die kurze Zeit später erkrankte.