Rezension Das bietet Sahra Wagenknechts Buch „Die Selbstgerechten“

Bonn · Sahra Wagenknecht hat es satt, dass Arroganz und Meinungszensur als „links“ bezeichnet werden dürfen: Ihr Buch „Die Selbstgerechten“ ist eine fundierte, nur gemäßigt polemische Kritik am pseudoweltverbessernden Lifestyle-Zeitgeist.

 Die heutigen "Linken" mit ihrem die Gesellschaft spaltenden Korrektheitsfuror und ihrem unaufklärerischen Zensorengehabe sind gar keine Linken, sagt Sahra Wagenknecht.

Die heutigen "Linken" mit ihrem die Gesellschaft spaltenden Korrektheitsfuror und ihrem unaufklärerischen Zensorengehabe sind gar keine Linken, sagt Sahra Wagenknecht.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Links zu sein heißt, sich aufzuregen, wenn irgendwer mit dem angeblich falschen Wort bezeichnet wird. Es heißt, Bücher unliebsamer Autor(inn)en zu verbrennen. Es heißt, sich um Trans-Menschen in den USA intensiver zu sorgen als um arbeitslose Braunkohlekumpel nebenan. Somit hat das Wort „links“ in manchen Teilen der Gesellschaft derzeit keinen guten Klang. Verständlich, aber ein Irrtum, sagt Sahra Wagenknecht. Sie weiß, was „Linkssein“ wirklich bedeutet und was nicht. In ihrem neuen Buch „Die Selbstgerechten“ hat sie beides aufgeschrieben und erschüttert die politischen Gewissheiten der Republik.