Denkmalschützer: Verpatzter Start ins Kulturerbejahr

Bonn · Der Abriss des "Immerather Doms" für die Braunkohle steht aus Sicht der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für einen misslungenen Start in das Europäische Kulturerbejahr 2018. Dass sich der Denkmalschutz trotz Energiewende nicht habe durchsetzen können, sei eine vertane Chance, stellte die Stiftung am Mittwoch in einer Mitteilung mit der Überschrift "Statt einer Traueranzeige" fest.

Das Unternehmen RWE Power hatte den mächtigen Kirchenbau im umgesiedelten Erkelenzer Ortsteil Immerath rund eine Woche zuvor trotz Protesten von Greenpeace-Aktivisten gegen die "Kulturzerstörung" abgerissen.

Gerade zu Beginn des Europäischen Kulturerbejahres 2018, das an das gemeinsame kulturelle Erbe erinnern soll, habe sich die Stiftung eine "mutige" Neubewertung der Notwendigkeit für die Zerstörung gewachsener Kulturlandschaften gewünscht. Dass weiterhin Denkmale für den Tagebau Garzweiler abgerissen würden, nehme die Stiftung mit großem Bedauern zur Kenntnis.

Der jetzt abgerissene denkmalgeschützte Kirchenbau stehe beispielhaft für die akute Bedrohung einzigartiger Baudenkmale durch wirtschaftliche Interessen, stellte die Stiftung fest. Sie ist nach eigenen Angaben die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland.

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