Eurovision Song Contest Die Heimat fiebert mit Cascada

BONN/BEUEL · Bislang war der Malmö-Terminkalender für Natalie Horler eher eine theoretische Größe. "Aber gerade erlebe ich ihn zum ersten Mal live", erzählt die Sängerin aus Bonn, die die meisten unter dem Namen Cascada kennen, dem GA. Seit Samstag ist sie mit ihrem Team in Schweden, um sich als deutsche Finalistin auf den Eurovision Song Contest (ESC) am Samstag, 18. Mai, vorzubereiten.

Jede Menge Unterstützung wird es für sie und ihre beiden Bonner Produzenten Yann Peifer und Manuel Reuter auch aus der Heimat geben. "Ich habe gehört, dass es ein Public Viewing geben wird im Brückenforum, wo ich früher gearbeitet habe", sagt die 31-Jährige. Ihre Familie freue sich sehr über das ganze Event und komme vielleicht zum Finale nach Malmö.

Die größte Herausforderung für sie? "Sicherlich einen kühlen Kopf zu bewahren bei dem ganzen Rummel hier." Trotzdem seien die ersten Tage sehr gut verlaufen. Allerdings betont Natalie auch: "Mit Ausruhen ist hier nichts." Das kurze Kleid, das sie in der Live-Show am Samstag tragen wird, hat ihr die Bonner Designerin Katia Convents auf ihre 1,63 Meter maßgeschneidert. "Es sollte nicht nur elegant und sexy, sondern auch rockig aussehen", beschreibt sie die Vorgaben der Sängerin.

Weil die aktuelle "Let's Dance"-Staffel noch läuft, in der sie die Promis ankleidet, hatte Convents eigentlich keine Zeit. "Aber Natalie hat sich nach der Kritik an ihrem bisherigen Auftritt bei mir gemeldet, und wir hatten dann ein erstes Gespräch, worauf ich zwei Entwürfe gemacht habe", erzählt sie.

Vor zwei Wochen war Anprobe. "Und Natalie war so was von begeistert von dem Einzelstück, dass sie mir von den späteren Proben ein Foto geschickt hat." Dazu schrieb die Sängerin euphorisch: "Alle lieben das Kleid." Es ist übrigens nicht apricot, wie es zuerst hieß, sondern nude (hautfarben), wie sich die Trendfarbe nennt. Und mit viel Glitzer und Strass bestickt, "wie ich es mag", sagt Natalie.

"Das waren rund 20.000 Strasssteine, die einzeln angenäht wurden, und dazu noch mal rund 100 Nieten", verrät Convents. Die Schleppe war ursprünglich sogar zwei Meter lang. "Doch die haben wir gekürzt, weil Natalie sich auf der Bühne viel bewegt und Angst hatte zu fallen, wenn sie rückwärts geht."

Die Schuhe dazu hat sich die Sängerin übrigens selbst gekauft und eigenhändig mit Strass beklebt, wie sie vor Kurzem auf ihrer Facebook-Seite verriet. Viele ihrer Fans aus der Region werden sich am Samstagabend ins Beueler Brückenforum aufmachen. "Wir rechnen mit mindestens 500 Leuten", sagt Betreiber Jürgen Harder, der das Public Viewing organisiert.

Platz wäre für bis zu 1000 ESC-Anhänger. Seine frühere Mitarbeiterin sieht er noch regelmäßig: "Sie ist wirklich sehr normal geblieben trotz des Erfolges", sagt der Ex-Chef. Los geht es im Brückenforum bei freiem Eintritt um 19 Uhr. Vorne werden Stühle stehen, hinten ist Platz für Party.

Denn egal, ob Cascada gewinnt oder nicht: "Wir feiern mit DJ Marc de Shark weiter", so Harder. Gespielt werden Eurovision-Hits der letzten 30 Jahre. Das alles mit offenem Ende, kalten Getränken und Häppchen. Eine Nummer kleiner feiert am gleichen Abend der Küdinghovener Junggesellenverein. Beim Maifest im Heimatort von Cascada gibt es ebenfalls ein "Rudelgucken" und die Jungs versichern: "Wir drücken die Daumen."

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