Michael-Jackson-Schau Die Künstler und der "King of Pop"

Paris · Michael Jackson fasziniert bis heute. Auch bildene Künstler beschäftigen sich mit dem "King of Pop".

 "Michael Jackson on the Wall" im Grand Palais mit dem "Reiterporträt des Königs Philipp II." der amerikanischen Künstlerin Kehinde Wiley.

"Michael Jackson on the Wall" im Grand Palais mit dem "Reiterporträt des Königs Philipp II." der amerikanischen Künstlerin Kehinde Wiley.

Foto: Francois Mori

Hunderte Millionen Platten hat Michael Jackson verkauft, das Video zu seinem Song "Thriller" wurde mehr als eine halbe Milliarde mal angeklickt. Und die Faszination des "King of Pop" hält an.

Nun stellt sich eine internationale Ausstellung in Paris die Frage nach dem Einfluss dieser schillernden und umstrittenen Persönlichkeit auf die Kunst. "On the Wall" heißt die Schau im Grand Palais, die bis zum 14. Februar 2019 die Werke von über 40 Künstlern und Fotografen präsentiert.

Jackson, der am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren starb, gehört zu den am häufigsten abgebildeten Menschen der Welt. In Paris werden mehr als 100 Werke gezeigt, wobei die Spannweite der Interpretationen überrascht. Der amerikanische Fotograf David LaChapelle stellt Jackson als Erzengel mit weißen Flügeln dar. Auf einem anderen Bild ist er als Jesus-Figur zu sehen. Beide Arbeiten sind im Todesjahr des Popstars entstanden.

Kehinde Wiley zeigt den "King of Pop" hoch zu Ross mit wehendem Umhang und einem Schwert in der Scheide. "Reiterporträt des Königs Philipp II (Michael Jackson)" heißt das riesige Gemälde, das Jackson kurz vor seinem Tod bei dem US-amerikanischen Maler in Auftrag gegeben hatte.

Jean-Luc Blanc präsentiert Jackson als Menschen-Monster. In der mittelgroßen Malerei mit dem Titel "Le Cri" (etwa: Der Schrei) spielt der Franzose mit den Stereotypen maskuliner Darstellungen und dunkelhäutiger Körper. Auch Werke etwa von Keith Haring, Andy Warhol und Yan Pei-Ming sind zu sehen.

Dass es bislang in dieser Form noch keine Ausstellung über Michael Jackson und seinen Einfluss auf die zeitgenössische Kunst gab, ist erstaunlich. Es sei selten, dass es etwas Neues über eine so berühmte Person zu sagen gebe, aber hier sei das der Fall, meinte Nicholas Cullinan, der Direktor der National Gallery in London, auf die die Initiative zu der Ausstellung zurückgeht.

Die Exponate sind Leihgaben öffentlicher und privater Sammlungen, sie entstanden zwischen 1980 und heute, einige wurden eigens für die Werkschau geschaffen. Die Ausstellung wurde schon in London gezeigt und geht von Paris nach Deutschland: Vom 22. März an wird sie in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen sein.

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