Sexueller Missbrauch Directors Guild will Harvey Weinstein ausschließen

Los Angeles · Der amerikanische Filmproduzent bleibt in den Schlagzeilen. Die Directors Guild of America (DGA) mischt sich normalerweise nicht in interne Angelegenheiten ein, macht in diesem Fall aber eine Ausnahme.

 Harvey Weinstein.

Harvey Weinstein.

Foto: Remy De La Mauviniere

Der Verband der US-Regisseure DGA hat Schritte zum Ausschluss von Produzent Harvey Weinstein nach Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe eingeleitet.

Die Directors Guild of America habe vor gut einer Woche Disziplinarmaßnahmen gegen Weinstein begonnen, sagte der DGA-Präsident Thomas Schlamme dem Portal "Deadline" zufolge nach einem Treffen der Vereinigung am Samstag. Normalerweise kommentiere die DGA interne Angelegenheiten nicht, habe in diesem Fall aber eine Ausnahme gemacht.

Der DGA-Vorstand teilte "Deadline" zufolge mit: "Solche erbärmlichen Machtmissbräuche dürfen nicht hingenommen werden. Es geht nicht um eine Person. Wir müssen anerkennen, dass sexuelle Belästigung in unserer Gesellschaft zu Hause ist, und auf schmerzhafte Weise in unserer Branche." Regisseure, Agenten, Filmcrews, Vorstände, Darsteller, Produzenten und Drehbuchschreiber hätten zu lange geschwiegen. "Dieser beschämende Kodex der Mittäterschaft muss gebrochen werden", hieß es mit Blick auf sexuelle Übergriffe.

Zuvor hatte die Produzentenvereinigung einstimmig beschlossen, Weinstein auszuschließen. Vor der endgültigen Entscheidung am 6. November darf dieser sich aber zu den Vorwürfen äußern. Vor rund einer Woche hatte auch die Oscar-Akademie den Filmproduzenten aus dem renommierten Verband ausgeschlossen.

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