ARD nimmt Entschuldigung zurück Eilmeldung beim Tatort sorgt für Diskussionen
Bonn · Störungen beim Tatort werden nur selten verziehen. Als die ARD am Sonntagabend eine Eilmeldung zum Massaker in den USA einblendet, gehen die Meinungen im Netz auseinander.
102 Wochen, fast zwei Jahre, gab es keinen eigenen Fall für „Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm. Zuletzt zu sehen war Maria Furtwängler in dieser Rolle vergangenen November im 1000. „Tatort“, dem Jubiläumskrimi, an der Seite von Axel Milberg als Borowski. Am Sonntag war sie wieder allein im Einsatz. Und dann das: ein offenes Ende, am Schluss kein Täter.
Das wäre im Normalfall schon Aufreger genug. Doch während der Ausstrahlung wird der Zuschauer durch eine Eilmeldung über das jüngste Massaker in einer Kirche in Texas informiert. Gegen 20.30 Uhr wurde das Bild kleiner und mit dem Tagesschauhintergrund unterlegt. Eine Laufschrift durchbrach die abendliche Ruhe und löste bei vielen Zuschauern Unverständnis aus. Das zuständige Social-Media-Team der ARD hat auf die Kritik reagiert und sich in einem Facebook-Kommentar entschuldigt.
Am Montagmittag nahm die ARD die Entschuldigung vom Social-Media-Team zurück. Die zuständige Kollegin sei den aufgebrachten Zuschauern dabei allerdings „zu sehr entgegengekommen“, sagte Sabine Knott von der ARD-Programmdirektion in München: „So weit gehen wir eigentlich nicht, dass wir uns entschuldigen.“
Die Entscheidung, die Eilmeldung zum Attentat in Texas während des „Tatorts“ einzublenden, habe der Zweite Chefredakteur ARD-aktuell, Marcus Bornheim, getroffen, teilte der NDR am Montag auf Anfrage mit. Zweimal sei wegen einer solchen Einblendung das Bild etwas verkleinert gewesen, erklärte Sabine Knott - was manche Zuschauer ebenfalls bemängelt haben. „Es gibt einfach viele, die sehr aufgebracht reagieren, wenn es beim „Tatort“ Abweichungen vom gewohnten Ablauf gibt.“
(mit Material von dpa)
