Kommentar zu Fridays for Future Ideologisch unterfüttertes Machtgehabe

Meinung | Bonn · Die Musikerin Ronja Maltzahn sollte eigentlich bei einer Fridays-for-Future-Kundgebung auftreten. Doch sie wurde wieder ausgeladen, weil sie eine Dreadlock-Frisur trägt. Das Vorgehen der Verantwortlichen hält unser Autor für einen Ausdruck ideologisch unterfütterten Machtgehabes.

 Musikerin mit Dreadlocks: Ronja Maltzahn.

Musikerin mit Dreadlocks: Ronja Maltzahn.

Foto: dpa/Zuzanna Badziong

An diesem Freitag gehen die Jugendlichen wieder auf die Straße: Die Bewegung Fridays for Future hat weltweit zu Demonstrationen aufgerufen — für eine nachhaltigere und für eine bessere Welt. Auch die Musikerin Ronja Maltzahn und ihre Band wären gern dabeigewesen. „Wir hatten uns darauf gefreut, ein Zeichen für Frieden und gegen Diskriminierung mit unserer Musik setzen zu dürfen“, teilte sie ihren Fans auf ihrem Instragram-Account mit. Eigentlich ist die Musikerin aus Münster als Stimme für die Bewegung die perfekte Wahl: In vier Sprachen singt die 28-Jährige ihre Lieder, die bei Konzerten in zahlreichen Ländern auf dieser Welt schon friedlich gefeiert wurden. Die Hannover‘schen Aktivisten von Fridays for Future haben sie dennoch ausgeladen. Wegen ihrer Frisur. Denn Ronja Maltzahn trägt Dreadlocks. In einer Mail an die Sängerin begründen sie die Ausladung damit, dass es sich um eine unangemessene Form der kulturellen Aneignung durch eine weiße Künstlerin handele, gerade bei einem globalen Streik wolle man jedoch auf ein antikolonialistisches und antirassistisches Narrativ setzen.