Nachruf auf Schauspieler Hardy Krüger Ein Held auf verlorenem Posten

Bonn · Der international renommierte Filmstar und Autor Hardy Krüger ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Er bediente zwar das Bild vom blonden und blauäugigen Deutschen, aber er veränderte auch manches Klischee. Und blieb stets für Überraschungen gut.

Hardy Krüger ist tot - Bilder aus dem Leben des Schauspielers
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Bilder aus dem Leben von Hardy Krüger

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Foto: dpa/Horst Ossinger

Blond, blauäugig, kernig: das Profil für Heldenrollen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Bedarf an Kinohelden besonders heftig, ob am Kilimandscharo oder an der Brücke von Arnheim, ob zu Wasser, in der Luft oder in der Wüste. Fälle für Hardy Krüger, der als Großwildjäger in „Hatari“ (1962) an der Seite von John Wayne und Bruce Cabot eine gute Figur machte und auf einen Schlag weltberühmt wurde. 1957 war ihm als ganz wenigen deutschen Filmschauspielern der Sprung ins internationale Geschäft gelungen – mit dem Kriegsfilm „Einer kam durch“, in dem er einen deutschen Jagdflieger spielte, einer von gefühlt mehreren Dutzend Kriegsfilmen. Krüger wurde zum „German Hero“, Film-Nazi vom Dienst. Was er einst im „Spiegel“ relativierte. Er habe 20 oder 30 Rollen abgelehnt und nur „sechs oder sieben Deutsche in Uniform“ gespielt, „allesamt keine Hollywood-Karikaturen“. Er habe nie ein „Interesse daran gehabt, die Kriegsverbrecher darzustellen“, sagte er, der sich seit 2013 in der von ihm mitgegründeten Initiative gegen rechte Gewalt, „Exit Deutschland“, engagierte. „Plötzlich und unerwartet“, berichtete seine Frau Anita Park, ist der Filmstar, Autor und Aktivist 93-jährig in seinem Altersruhesitz im kalifornischen Palm Springs gestorben.