Spanische Studie hinterlässt offene Fragen Hat Beethoven sein Metronom falsch abgelesen?

Bonn · Seit jeher verzweifeln Musiker an den extrem schnellen Metronom-Angaben Beethovens. Eine spanische Studie versucht nachzuweisen, dass der Komponist das Gerät falsch abgelesen hat. Doch es bleiben Zweifel.

Ein Metronom von 1815 aus der Werkstatt von Johann Nepomuk Maelzel. Beethovens eigenes Metronom gilt als verschollen.      

Ein Metronom von 1815 aus der Werkstatt von Johann Nepomuk Maelzel. Beethovens eigenes Metronom gilt als verschollen.      

Foto: Gemeinfrei/Wikipedia/gemeinfrei

Artur Schnabel war nicht nur einer der berühmtesten Pianisten seiner Zeit, sondern auch einer der wagemutigsten. Kein anderer traute sich, den ersten Satz von Beethovens „Hammerklaviersonate“ (op. 106) mit der absurd schnell anmutenden originalen Metronomangabe von 138 Halben pro Minute zu spielen. Der entfesselte Höllenritt ist auf Schallplatte dokumentiert und nötigt um so mehr Respekt ab, als es im Jahr der Aufnahme, 1935, noch nicht die Möglichkeit einer nachträglichen Korrektur gab. Eine Einspielung ohne Schnitt, dafür aber mit einigen Schnitzern, die sich in diesem Tempo kaum vermeiden ließen und  gnadenlos in die Wachsmatritze geritzt wurden.