Solidaritäts-Aktion Joko und Klaas schenken Iranerinnen ihre Instagram-Accounts

Bonn · In der Sendung „Joko und Klaas 15 Minuten live“ machen die Entertainer regelmäßig auf Missstände aufmerksam. Diesmal geht es um den Iran - und ein heutzutage kostbares Gut.

T-Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf (v.l.).

Foto: ProSieben/Sina Görtz

Am Mittwochabend hatten die ProSieben-TV-Stars Joko Winterscheidt (43) und Klaas Heufer-Umlauf (39) wieder einmal die Gelegenheit, zur besten Sendezeit im ProSieben-Programm 15 Minuten für ein Thema ihrer Wahl zu nutzen. Dieses Mal wählten sie die aktuelle iranische Protestbewegung aus, die nach dem Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini am 16. September in Teheran ihren Anfang nahmen.

Zunächst zeigten die Moderatoren Handy-Aufnahmen von den Protesten im Iran, die von Anwohnern und Protestierenden in iranischen Straßen aufgenommen wurden. Dort war in teils drastischen Bildern zu sehen, wie brutal die Sicherheitsbehörden gegen die Straßenproteste vorgehen.

Im zweiten Teil der Sendung stellten Joko & Klaas zwei iranische Aktivistinnen vor, Azam Jangravi und Sarah Ramani, die über ihr Schicksal und ihr jetziges Leben als Aktivistinnen erzählten. Am Ende der 15 Minuten hatten die TV-Stars noch ein persönliches Social-Media-Geschenk parat: Sie leerten - bereits vor Ausstrahlung der Sendung - ihre persönlichen Instragram-Accounts und schenkten den beiden Frauen jeweils „für immer“ ihre Accounts, inklusive den zusammen fast zwei Millionen Followern.

Auf dem Konto von Joko Winterscheidt (43) postet in Zukunft Frauenrechtsaktivistin Azam Jangravi, die nach einem Protest gegen das Kopftuchgebot im Iran fliehen musste. Das Konto von Klaas Heufer-Umlauf (39) wird nun von Sarah Ramani von der Bewegung „The Voice of the Streets“ (Stimme der Straße) für Botschaften genutzt. „Wir können nicht mit Europas Regierungen sprechen, aber ihr könnt es“, appellierte Sarah Ramani, die ihr Gesicht nicht zu zeigen wagte.

„Jeden Tag ändert sich so wahnsinnig viel“, sagte Joko. „Und wenn unsere Aufmerksamkeit effektiv sein soll, muss sie nachhaltig und verlässlich sein. Wir möchten, dass die Proteste in unserer Welt wahrnehmbar bleiben und unser gemeinsames Hinschauen Teil der internationalen Druckkulisse wird, die sich gerade im Netz formiert.“

Deswegen, so Klaas, verschenke man die eigene Reichweite an die zwei Frauen, „und zwar für immer“. Alles, was ihm und Joko zum Posten einfalle, sei im Vergleich zu den Protesten im Iran nicht viel wert. Das Schlimmste, was geschehen könne, sei, dass niemand hinschaue.

Instagram-Accounts: Azam Jangravi: @officiallyjoko und Sarah Ramani: @damitdasklaas

(ga/dpa)