Große Gala des Europäischen Kulturpreises im August in Bonn Katie Melua singt mit dem Beethoven Orchester

Bonn · Die wegen der Pandemie um fast ein Jahr verschobene Gala im Bonner Opernhaus lockt mit Stars wie Till Brönner, den Scorpions, Diana Damrau und Tobias Moretti. Gespielt und gesungen wird vor Publikum. Darüber hinaus überträgt die Telekom die Verantaltung per Livestream.

Große Gala des Europäischen Kulturpreises im August in Bonn: Katie Melua singt mit dem Beethoven Orchester
Foto: Deutsche Telekom AG / Norbert Ittermann/Norbert Ittermann

Neben Beethovens 250. Geburtstag gab es im vergangenen Jahr auch 30 Jahre Deutsche Einheit zu feiern. Wenn die Pandemie nicht dazwischengekommen wäre, hätten Klaus Meine und seine Scorpions am Stichtag, dem 3. Oktober, in der Bonner Oper mit ihrer Hymne „Wind of Change“ ein bisschen Gänsehaut bei den Zuhörern erzeugt. Doch die Gala des Europäischen Kulturpreises und damit der Scorpions-Auftritt wurde pandemiebedingt verschoben und wird nun am 28. August in Bonn nachgeholt. Mit Dirk Kaftan und dem Beethoven Orchester als klangliche und emotionale Verstärker.

„Wir freuen uns, dass sie auch im 31. Jahr der Einheit mit ihrer Hymne kommen“, sagte Annett Reeder, Geschäftsführerin des Europäischen Kulturforums, am Mittwoch in Bonn. Gemeinsam mit Kaftan, Telekom-Chef Timotheus Höttges, Malte Boecker, dem Künstlerischen Geschäftsführer der BTHVN2020 Jubiläumsgesellschaft, der Fair-Fashion-Botschafterin Barbara Meier, dem Musikproduzenten Leslie Mandoki und dem Moderator Axel Brüggemann stellte sie das Programm der festlichen Preisverleihung vor, an der unter anderem auch Schauspieler Tobias Moretti, Sängerin Katie Melua, Opernstar Diana Damrau und der in Bonn aufgewachsene Jazz-Trompeter Till Brönner teilnehmen werden.

Auch eine Geburtstags-Gala für Beethoven

Der Bezug zu Bonn werde an diesem Abend, der auch eine verspätete Geburtstag-Gala für Beethoven sein wird, von großer Bedeutung sein, versprach Reeder, die von Brüggemann als „Erfinderin des Kulturpreises“ vorgestellt worden war. Reeder: „Unsere Künstler und Nominierte sind im Geiste Beethovens ausgewählt worden.“ Das Kuratorium habe darauf geachtet, dass sie „für die Werte Beethovens“ stünden.

Sehr handfest steht dafür Tobias Moretti, Hauptdarsteller des im vergangenen Jahr ausgestrahlten TV-Films „Louis van Beethoven“. „Er bringt den kleinen Beethoven mit.“ Damit meinte Reeder den jungen Colin Pütz aus Niederkassel, der in dem Streifen den jungen Beethoven spielte. Dass er an den Tasten nicht gedoubelt werden musste, wird der hochtalentierte junge Pianist bei der Gala mit einem Satz aus einer Beethoven-Sonate unter Beweis stellen.

„Das Licht am Ende des Tunnels wird digitaler sein“

In dem Gespräch, das aus den Räumen der Bonner Telekom-Zentrale übertragen wurde, ging es aber auch um die aktuelle Corona-Krise und was sie für Kunst und Gesellschaft bedeutet. Für Hoettges steht fest: „Das Licht am Ende des Tunnels wird digitaler sein.“ Boecker hat im Beethoven- und Pandemiejahr festgestellt, dass die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Konzertrituale „komplett über den Haufen geworfen“ worden seien. „Wir haben versucht, neue Orte zu finden und sind sehr viel ins Internet gegangen.“

Gleichwohl waren sich alle mit Dirigent Dirk Kaftan darin einig, dass Live-Konzerte durch nichts zu ersetzen seien. Kaftan: „Die Zusammenarbeit mit der Telekom war für uns ein Segen.“ Man habe experimentieren können und neue Formate ausprobieren. „Aber es war eine Übergangszeit, und das Digitale konnte nie alles ersetzen, was wir vermisst haben. Diese Nähe, die Menschen schwitzen sehen, die direkte Übertragung der Schwingungen durch die Luft. Das ist etwas, das Musik auch ausmacht.“

Die Gala wird dazu reichlich Gelegenheit bieten. Sie wird nicht nur von der Telekom live gestreamt, sondern soll auch vor Publikum stattfinden.

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