Kreis Warendorf holt Liesborner Evangeliar zurück

Warendorf · Ein mehr als 1000 Jahre altes Evangeliar aus Deutschland kehrt zurück an seinen Ursprungsort. Der Kreis Warendorf will das Liesborner Evangeliar für rund drei Millionen Euro zurückkaufen, wie der Kreis am Montag mitteilte. Der Landrat des Kreises, Olaf Gericke, habe sich auf der Kunstmesse TEFAF in Maastricht mit der Besitzerin, der amerikanischen Kunsthändlerin Sandra Hindmann, über den Kauf der mittelalterlichen Handschrift geeinigt. In Warendorf müssen noch die politischen Gremien zustimmen. Den Kauf möglich machen mehrere Sponsoren, so der Kreis.

 Ausstellungsstücke auf der Kunstmesse TEFAF in Maastricht.

Ausstellungsstücke auf der Kunstmesse TEFAF in Maastricht.

Foto:  Christoph Driessen/Archiv

Das Evangeliar wird auf das Jahr 980 datiert und stammt ursprünglich aus der Abtei Liesborn im Münsterland. 2015 wurde das Werk in Maastricht noch für umgerechnet knapp sechs Millionen Euro angeboten. Experten hatten den Zustand des Manuskripts in einer aufwendigen Bindung vor zwei Jahren als hervorragend beschrieben. Das Evangeliar umfasst das Neue Testament – also die Überlieferungen der vier Evangelisten. Es lag im Mittelalter auf dem Altar und wurde in die Liturgie der Messe integriert, aber nicht benutzt. Die Buchmalerei gelangte zur Ottonenzeit im 10. Jahrhundert zu großer Blüte.

Die TEFAF gilt als weltweit wichtigste Messe für alte Kunst. Sie wird jedes Jahr im März in der niederländischen Stadt Maastricht unweit von Aachen abgehalten.

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