Festspiele Bayreuth feiern Premiere mit „Tristan und Isolde“ Langeweile unter der Himmelsluke

Bayreuth · Richard Wagners Musikdrama „Tristan und Isolde“ hatte Premiere bei den Bayreuther Festspielen. Der Abend war überschattet von Gerüchten um sexistische Entgleisungen am Grünen Hügel.

 Grelle Kontraste in Schwarz und Weiß: Catherine Foster als Isolde und Stephen Gould als Tristan.

Grelle Kontraste in Schwarz und Weiß: Catherine Foster als Isolde und Stephen Gould als Tristan.

Foto: dpa/Enrico Nawrath

Die Bayreuther Festspiele präsentieren auf der Bühne regelmäßig bekannte Schurken, nennen wir nur Hagen („Götterdämmerung“), Klingsor („Parsifal“) und Hunding („Walküre“). Anonym sind bislang die Täter, die offenbar hinter der Bühne ihr Unwesen treiben. Pünktlich zum Festspiel-Jahrgang 2022 hat Bayreuth eine Sexismus-Debatte, unsicher ist das Ausmaß. Wer da wem in den Gängen, Büros und Garderoben des Festspielhauses an die Brust gepackt oder zotige SMS geschickt hat, ist ungeklärt. Sogar Intendantin Katharina Wagner hat eingeräumt, dass sie ungewollt am Busen berührt worden sei. Die „Aufarbeitung“, wie es nun heißt, wird vermutlich ein zermürbender Vorgang werden; eine Arbeitsgruppe ist eingerichtet. Kenner des Grünen Hügels ahnen, dass sich alles – typisch für Wagner – in maximaler Ausdehnung abspielen wird. Womöglich tut sich ein Sumpf auf.