Folge aus Saarbrücken Letzter Tatort mit Devid Striesow ist mehrfach tragisch

Saarbrücken · Nach acht Folgen in sechs Jahren verlässt Devid Striesow die Tatort-Reihe. Die finale Folge hat es in sich. Was aber nur wenig an der eigentlichen Krimi-Handlung liegt.

Als Schwesternschülerin Anika (Lucie Hollmann) ihr Wohnheimzimmer betritt, trifft sie der Schlag. In ihrem Bett liegt Mitschülerin Vanessa (Aylin Werner), erdrosselt. Da die Frauen sich sehr ähnlich sehen, kommt Hauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) ein schrecklicher Verdacht: Wurden sie verwechselt?

Möglich wäre das. Schließlich hat Anikas Bekannter Kamal Atiya (El Mehdi Meskar) ein Motiv. Beide engagieren sich in einer Initiative, die sich medizinisch um in Deutschland illegal lebende Menschen kümmert. Allerdings ist Atiya, ein aus Ägypten geflohener koptischer Christ, auch ein Spitzel für die Ausländerbehörde. Als Anika das erfahren hatte, drohte sie, ihn zu enttarnen.

Unter dem Titel „Der Pakt“ wird die Tatort-Folge aus Saarbrücken zunächst unaufgeregt und statisch erzählt. Die Geschichte, in der auch Initiativengründerin Annemarie Bindra (Franziska Schubert) eine Rolle spielt, plätschert dahin – bis die Handlung eine kaum vorherzusehende Dramatik entwickelt und in mehreren Katastrophen gipfelt. Für die Betroffenen enden unüberbrückbare Gegensätze zwischen Schein und Sein tragisch. Der eigentliche Mordfall verkommt dabei zur Kulisse für die Tragödien.

Für Striesow ist es der letzte Tatort als Jens Stellbrink. Der Schauspieler verlässt die Krimi-Reihe auf eigenen Wunsch. Schade eigentlich. Im Verlauf der Folgen aus Saarbrücken war seit 2013 aus dem anfangs zu überzeichnet exzentrisch-esoterisch dargestellten Typen eine tolle Figur geworden.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr. Mehr zum Thema Tatort gibt es hier.

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