Sicheres Fahren in der Höhle der Löwen Maschmeyer hält Gründern eine Standpauke

Bonn · Ein Gründer hat eine Technologie entwickelt, die das Autofahren sicherer machen soll. Doch bei der Präsentation vor den "Löwen" stand er sich selbst im Weg. Diese und alle weiteren Ideen der neuen Folge im Überblick.

In der neuen Folge der fünften Staffel von Die Höhle der Löwen trafen die Investoren Judith Williams, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl und Georg Kofler auf eine umweltfreundliche Alternative zu Plastik im Gastrogewerbe, ein Hilfsmittel für den Waschalltag, einen Sportartikel, der Surfen und Yoga verbindet, einen exotischen Snack made in Thailand, eine Dekorationsidee, die Luxus und Romantik zusammenbringt, und ein technisches Hilfmittel, das die Sicherheit des Autoverkehrs revolutionieren soll.

Eatapple - Die umweltfreundliche Alternative zu Strohhalmen

Danilo Jovicic, Konstantin Neumann und Philipp Silbernagel waren mit einem ehrgeizigen Ziel bei "Die Höhle der Löwen" angetreten: Sie wollen mit ihrem Produkt Plastiktrinkhalme weltweit ablösen. Eatapple stellt Strohhalme aus dem Fruchtfleisch von Äpfeln her, das die Halme somit essbar macht. Das Fruchtfleisch beziehen sie von Keltereien, die die Fruchreste nach der Pressung entsorgen würden. Somit ist der Strohhalm nicht nur wirtschaftlich, die drei Jungunternehmer wollen damit auch ihren Beitrag zum Schutz von Tier und Umwelt beitragen.

Die Investoren zeigten sich von der Idee beeindruckt. Besonders der Ansatz der Stuttgarter, mit ihrem Unternehmen ein Umdenken in der Gastronomie herbeizuführen, faszinierte Carsten Maschmeyer. "Die Idee, dem Plastik den Krieg zu erklären - super. Eine sehr lobenswerte Idee".

Die Präsentation der biologischen Strohhalme floppte jedoch auf ganzer Linie, als die Erfinder ihr Produkt den "Löwen" zum Testen mit einem Getränk servierten. Zwar zeigte sich der Bonner Investor Frank Thelen zuerst beeindruckt von dem Produkt, nahm seine Bewertung aber nur kurz später zurück, als sich der Trinkhalm vor seinen Augen auflöste. "Ich glaube nicht, dass wir Leute überzeugen, wenn wir mangelhafte Produkte anbieten", so Thelen.

Neben der kurzen Haltbarkeit kritisierten die Investoren vor allem den Geschmack des Produkts, den Carsten Maschmeyer sogar als "fürchterlich" beschrieb. Wie der Investor Georg Kofler kamen alle "Löwen zu dem Fazit: "Ihr überzeugt, nur das Produkt überzeugt nicht."

Die Gründer verließen die Show somit ohne Finanzspritze, wollten die Kritik der Investoren aber für die Zukunft des Unternehmens mitnehmen.

Trockenfix - Investorenduell um Haushaltshelfer

Der Erfinder Andreas Plath (48) wollte mit seinem Produkt die drei Probleme beim Trocknen von großen Wäschestücken lösen. Der Hamburger hatte sich im Alltag immer wieder daran gestört, wie viel Platz Wäscheständer besonders in kleinen Wohnungen wegnehmen. Außerdem habe die Wäsche immer störende Knickfalten und besonders große Stücke bräuchten sehr lange, um komplett zu trocknen. Der ehemalige Versicherungsmakler hat dafür "Trockenfix" entwickelt, auf die sich beispielsweise Bettwäsche auffädeln lässt. Neben der Platzersparnis, würden auch Falten verhindert und die Trocknungsdauer reduziere sich von 20 auf sieben Stunden, bewarb Plath seine Erfindung in der Sendung.

Die "Löwen" zeigten sich von der Präsentation durchweg beeindruckt, konnten aber mit dem Produkt teils wenig anfangen. Frank Thelen lehnte eine Investition etwa mit der Begründung ab, dass er davon ausgehe, "dass Roboter in Zukunft alle Tätigkeiten im Haushalt übernehmen werden". "Der Meister der Regale" Ralf Dümmel und der südtiroler Unternehmer Georg Kofler waren jedoch von dem Produkt derart begeistert, dass ein Duell zwischen den beiden Investoren entbrannte. Beide waren sich jedoch einig, dass sie weit mehr Firmenanteile erhalten wollten, als der 48-Jährige ursprünglich abzugeben bereit war. Mit einem Angebot von 20 Prozent für 200.000 Euro war Plath gestartet. Weil das Unternehmen aber noch in den Kinderschuhen stecke, forderten die beiden Löwen jeweils mehr als das Doppelte des Unternehmens.

Mit einem unüberlegten Manöver hätte der Erfinder den Deal mit einem Investor dann beinahe zum Platzen gebracht. Er forderte eine Klausel, die es ihm ermöglicht hätte, Firmenanteile mit der Zeit zurückkaufen zu können. Ein Modell, das die Löwen grundsätzlich ablehnen, weil sie damit gegen sich selbst arbeiten würden, wenn sie das Unternehmen groß machen. Auf den Hinweis von Investor Frank Thelen zeigte Plath jedoch Einsehen und stimmte dem Deal mit dem ebenfalls aus Hamburg stammenden Löwen Ralf Dümmel zu.

Design Bubbles - Romantik trifft Luxus

Die 26-jährige Jungunternehmerin Katharina Baumann aus Burghausen möchte mit einer kuriosen Deko-Idee einen exklusiven Luxus in Deutschlands Wohnzimmer bringen. Ihr Unternehmen "Design Bubbles" kombiniert Kerzen und abgeschnittene Champagnerflaschen zu einem ungewöhnlichen Produkt. Der Gedanke kam der Gründerin, als sie eine leere Flasche in ein Geschenk verwandeln wollte. Das positive Feedback und die Nachfrage nach weiteren Kerzen inspirierte die 26-Jährige zu ihrem Start-up. Hierzu reiste sie eigens in die berühmte französische Weingegend Champagne und schloss Kooperationen mit Winzern, die ihr Etiketten für die Kerzen zur Verfügung stellen. Eine Kooperation die ihren Preis hat. Zwischen 49 und 149,- Euro kosten die Duftkerzen pro Stück.

Da fragte sich auch Investor Frank Thelen, wer für diesen Preis eine Kerze kaufen würde. Doch die Gründerin konterte die Frage gekonnt mit dem Argument, dass Design Bubbles in kürzester Zeit so rasant gewachsen sei, dass die Gründerin die Nachfrage trotz der hohen Kosten nicht bedienen könne. Da staunte selbst der Löwe: "Es ist einfach großartig, wie du hier eine Geschichte aufgebaut hast. Du schaffst Kerzen in abgeschnittenen Champagnerflaschen für 79,- Euro zu verkaufen. Das ist brilliant." Dennoch stieg der Bonner Investor ebenso wie seine männlichen Kollegen bei diesem Pitch aus.

Dafür brachten die beiden "Löwinnen" in der Runde eine größere Leidenschaft für das Deko-Produkt auf. Docih Beauty- und Deko-Queen Judith Williams gab kein Angebot für die Champagner-Kerzen ab - obwohl auch sie die Geschäftstüchtigkeit und Persönlichkeit der Jungunternehmerin noch einmal hervorhob. Für Dagmar Wöhrl hingegen waren es genau diese Eigenschaften, die sie zu einem Angebot veranlassten, das Katharina Baumann trotz höherer Firmenbeteiligung für die Investorin annahm.

Pook - Ein Vierkampf um die Kokosnuss

Die 38-jährige Kanokporn Holtsch kommt gebürtig aus Thailand möchte mit ihren Snacks den deutschen Markt erobern. Ihr Spitzname "Pook" wurde dabei kurzerhand zum Produktnamen. Anders als andere Chips-Sorten besteht ihre Kreation nicht aus Kartoffeln, sondern aus Kokosfleisch, was sie vegan und glutenfrei macht. Zusätzlich bietet sie "Pook" in drei Geschmacksrichtungen an: Meersalz, Schokolade und Thai-Mango.

Ein Konzept, das die "Löwen" sofort überzeugte und einen Vierkampf zwischen den Investoren Georg Kofler, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl und Frank Thelen entfachte. Kofler versuchte als Erster, mit einem ungewöhnlichen Angebot die Konkurrenz auszustechen und lehnte dabei auch die Zusammenarbeit mit dem Wöhrl-Konzern ab. Er bot 100.000 Euro mehr als gefordert, begrenzte sein Angebot aber auf 60 Sekunden. Ralf Dümmel schritt jedoch sofort ein: "Ich glaube nicht, dass es das einzige Angebot bleibt." Die Gründerin entschied sich daraufhin gegen das Angebot von Georg Kofler und dafür, die weiteren Angebote zu hören.

Nachdem Carsten Maschmeyer mit Hinweis auf seine Kokosnussallergie schon vorher ausgestiegen war, entbrannte zwischen den verbliebenen "Löwen" nun ein Dreikampf um den Pitch. Alle machten dasselbe Angebot: 200.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Die Gründerin pokerte hoch und machte ein Gegenangebot von 15 Prozent der Unternehmensanteile und forderte zusätzlich eine Gewinnbeteiligung. Eine Gewinnbeteiligung lehnten die Löwen aber kategorisch ab. Frank Thelen zog sein Angebot sogar zurück. Die verbliebenen "Löwen" Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel blieben bei ihrem Angebot und wollten für ihren Deal kämpfen. Wöhrl warb mit einem familiären Umfeld, in dem sich Holtschs Familie auch wohlfühlen könne, während Ralf Dümmel auf sein Know-How als großer Vertriebspartner verwies. Schließlich entschied sich die Gründerin für den "Meister der Regale" Ralf Dümmel.

Yoga Board - Ein Mix aus Yoga und Surfen

Dominic Strobl und Patrick Walter wollen mit ihrem Produkt Yoga auf "ein neues Level" heben. In Ländern wie Südafrika sei Yoga auf dem Surfbrett während des Wellenritts etwas ganz Normales. Um das Gefühl des Yoga-Surfens nach Hause zu bringen, haben die Gründer eine Mischung aus Yogamatte und Surfbrett entwickelt, das am Boden abgerundet ist. Durch den unebenen Untergrund sollen zusätzliche Muskeln trainiert und der Gleichgewichtssinn gestärkt werden. Eine eigens mitgebrachter Yogi führte das "Yoga Board" in der Sendung vor.

Mit Interesse probierten Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Carsten Maschmeyer das Produkt aus und lobten die gute Verarbeitung und Qualität. Darüber hinaus konnten sich Judith Williams und Carsten Maschmeyer jedoch nicht für das Board begeistern. Frank Thelen und Dagmar Wöhrl beschäftigte hingegen ein anderes Problem, obwohl beide nicht unterschiedlicher zum Thema Yoga stehen könnten. Während Dagmar Wöhrl das Produkt nicht mit der Ruhe des Yogas vereinbaren konnte, fühlte sich Frank Thelen zu jung für das Thema Yoga. "Euer Board kickt mich nicht. Ich habe noch nie in meinem Leben Yoga gemacht und werde es vor meiner Rente auch nicht machen", sagte er. Aktuell habe er noch ein bisschen Drive und wolle sich mit seinem Board die Hänge runterknallen. Beide stiegen bei diesem Pitch aus.

Als letzter verbliebener "Löwe" sprach sich auch Ralf Dümmel für die Qualität und Professionalität der Gründer aus. Da er aber bereits an einem ähnlichen Unternehmen beteiligt ist, stieg auch er aus und die Gründer mussten die Show ohne Investment verlassen.

CurveSYS - Maschmeyer maßregelt Gründer

Denis Güzelocak und Stefan Weinzierl wollen mit ihrer Idee die Automobilbranche revolutionieren. Sie haben ein System entwickelt, das einerseits Sekundenschlaf verhindern und im Falle eines Unfalls Rettungskräfte sofort mit den nötigen Daten versorgen soll, um schnellstmöglich Hilfe zu leisten. Hierbei setzen sie auf eine Sensorik, die im Lenkrad verbaut wird und Alarm schlägt, sollten die Hände das Lenkrad verlassen, wie es im Falle eines Herzinfarktes oder wenn der Fahrer einschläft. Basierend auf der Technologie sollen mit einem einfachen Fingertippen auch weitere Funktionen wie Radio oder Navigationssystem steuerbar sein. "CurveSYS" soll hierbei einerseits in das Steuerelement verbaubar, andererseits soll aber auch eine Nachrüstung möglich sein.

Dieses Konzept ließ die Investoren aufhorchen. Denn die Gründer warben: Die Automobilindustrie sei ein sehr großer Markt, der sich technologisch permanent weiterentwickelt und große Finanzkraft habe. Demzufolge habe ein großer Automobilkonzern Denis Güzelocak bereits sechs Millionen Euro für das Unternehmen geboten. Die Frage von Georg Kofler, wieso er das Angebot abgelehnt habe, konterte der Gründer mit der Erwartung, den Unternehmenswert vervielfachen zu wollen.

Ein ehrgeiziger Gründer, der jedoch nicht durch Struktur und Ordnung besteche, wie Frank Thelen urteilte. "Ich glaube, dass man das Produkt an alle Autohersteller weltweit lizensieren kann, aber ihr als Gründer habt mich nicht überzeugt", kommentierte der Bonner Investor seinen Ausstieg aus dem Pitch. Ähnlich sah es auch Investor Carsten Maschmeyer. "Ich halte es für eine gute Idee, aber eine schlechte Präsentation", so der Finanzexperte.

Während die übrigen Löwen ausstiegen, nahm sich Maschmeyer die Erfinder als letzter verbliebener Löwe zur Brust: "Wenn, dann müsste man mit Ihnen auch reden können, dass Sie einen Investor auch Ernst nehmen." Er bot den Gründern eine Rundumbetreuung, verlangte dafür aber 25,1 Prozent der Unternehmensanteile, die es ihm im Extremfall ermöglichen würde, Entscheidungen zu blockieren. Die Standpauke saß offenbar und Denis Güzelocak und Stefan Weinzierl nahmen den Deal mit Carsten Maschmeyer mit aus der Sendung.

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