Was ist das für ein großes Talent, und wie schön, dass der Kanadier Guy Delisle, Jahrgang 1966, nicht dort geblieben ist, wohin ihn sein erster Ferienjob führte. Das erste Bewerbungsgespräch mit 16: „Sie wissen schon, dass man hier nicht zum Vergnügen herkommt“, meint der Personalchef, „das hier ist kein Spielplatz“. Zwei Wochen später hat Delisle seinen Job bei der Zellstoff- und Papierfabrik von Québec, ein trutziger Bau, der leicht tudoresk daherkommt. Über die hellorange Wolke, die aus den Schloten strömt, muss man sich keine Sorgen machen. Sie entspricht einem Konzept, das der Zeichner auf 142 Seiten durchzieht: Auf jedem Bild der wunderbaren Graphic Novel „Lehrjahre“ (Reprodukt, 20 Euro) gibt es eine Linienzeichnung, grau getönte Partien und eben einen Akzent in Orange. Das kann Rauch sein, oft ist es das Hemd oder T-Shirt von Delisle, der mit der Geschichte ein Stück seiner Biografie erzählt.