Neues Album Michael Schenker verpatzt auf "Resurrection" seine Wiedergeburt

Bonn · "Gitarrengott" Michael Schenker (UFO, Scorpions, MSG) präsentiert mit seinem "Michael Schenker Fest" ein neues Album, das nicht an vorherige Erfolge anknüpfen kann.

 All-Star-Truppe: Michael Schenker mit seinem Projekt "Michael Schenker Fest".

All-Star-Truppe: Michael Schenker mit seinem Projekt "Michael Schenker Fest".

Foto: PROMO

Einen knappen Monat vor Ostern fügt "Gitarrengott" Michael Schenker seiner Diskographie ein neues Album hinzu. Der Name des Werks: „Resurrection“ (zu Deutsch „Auferstehung“). Das Titelfoto: Schenker und Kumpane in Abendmahl-Pose à la Leonardo da Vinci.

Doch wer Schenkers Auskopplung angesichts dieser prophetisch anmutenden Vorzeichen auf musikalische Ostereier durchkämmt, wird weitestgehend enttäuscht – unter den insgesamt zwölf Titeln des Albums sind nur wenige mitreißende Überraschungen zu finden.

Zugegeben, angesichts von Michael Schenkers gutem Namen liegt die Messlatte bei einer neuen Platte ziemlich hoch. Doch das hat sich der kleine Bruder von Scorpions-Gitarrist Rudolf Schenker schließlich selbst eingebrockt. Denn schon als Teenager war der mittlerweile 63 Jahre alte Musiker maßgeblich an der Erschaffung von unsterblichen Klassikern der Rockgeschichte beteiligt.

So gehen beispielsweise die Evergreens „Doctor, Doctor“ und „Rock Bottom“ der britischen Hardrock-Combo UFO auf sein Konto. Unter Schenkers entsprechend großer Fangemeinde befinden sich auch allerhand Prominente, die sich vom Spiel des Großmeisters haben inspirieren lassen.

Zum Beispiel Kirk Hammett von Metallica, der auf dem Eröffnungstitel des neuen Albums ein Gastspiel gibt. Erschienen ist die Auskopplung unter dem Projektnamen „Michael Schenker Fest“, eine Art All-Star-Truppe aus Musikern, mit denen Schenker in den vergangenen Dekaden musiziert hat. Darunter vier Sänger, die sich entweder am Mikro abwechseln oder gemeinsam singen.

Die Produktion der Lieder klingt dabei klinisch und erlaubt kaum klangliche Höhepunkte, das Songwriting bedient sich an genretypischen Phrasen und ist die meiste Zeit vorhersehbar. Im Vergleich zu den früheren Taten des Musikpioniers wirkt „Resurrection“ letztlich eher wie ein krampfhaftes Aufbäumen statt wie eine Auferstehung. Geliefert wird hier nämlich eine sauber gepresste Aluminiumbüchse, leider aber kein Heavy Metal mit Ecken und Kanten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort