Genie und Sexist Pablo Picasso ist vor 50 Jahren gestorben

Bonn · Vor 50 Jahren starb Pablo Picasso. Dutzende Ausstellungen auf der ganzen Welt feiern ihn. Doch es gibt auch Kritik – insbesondere für seinen Umgang mit Frauen.

Ein Mann seiner Zeit, andalusisch und sehr verführerisch, wie Emmanuel Guigon, der Direktor des Picasso-Museums in Barcelona, den Maler, Grafikkünstler und Bildhauer Pablo Picasso sieht.

Ein Mann seiner Zeit, andalusisch und sehr verführerisch, wie Emmanuel Guigon, der Direktor des Picasso-Museums in Barcelona, den Maler, Grafikkünstler und Bildhauer Pablo Picasso sieht.

Foto: dpa/Georg Göbel

Im hohen Alter bezieht sich Picasso immer deutlicher auf seinen holländischen Kollegen Rembrandt, wobei ihn dessen späte Selbstporträts beschäftigen. 1970 malt er eine auf Rembrandt bezogene Darstellung eines Paares. Farben- und Formenwirbel entsprechen hier der Leidenschaft, die das Paar verbindet. „Es sind Kompositionen, die von einem rauschhaften, ekstatischen Schaffensprozess und damit von einem kraftvollen und virilen Maler zu künden scheinen“, schreibt Ina Conzen in ihrem gerade erschienenen Büchlein über Picasso. 1970 ist Picasso Ende 80, als 90-Jähriger vollendet er das ebenfalls auf Rembrandt fußende Selbstporträt „Alter sitzender Mann“ mit amputiertem Arm. Der Mann wirkt hilflos und desorientiert. Die Malerei, das Kolorit sind brillant. Picassos fulminantes Spätwerk hat viele verstört, sogar enge Vertraute wie Douglas Cooper, der 1973, in Picassos Todesjahr, von „unzusammenhängenden Schmierereien, ausgeführt von einem, rasenden Greis im Vorzimmer des Todes“ sprach.