Weltberühmte Sammlung Das Pergamonmuseum schließt für mehrere Jahre

Berlin · Das Pergamonmuseum in Berlin wird geschlossen und soll für 1,2 Milliarden Euro saniert werden. Kunstschätze bleiben dadurch jahrelang im Verborgenen.

 Die Vorbereitungen für die Sanierung im Hellenistischen Saal des Museums haben bereits begonnen.

Die Vorbereitungen für die Sanierung im Hellenistischen Saal des Museums haben bereits begonnen.

Foto: dpa/Jörg Carstensen/DPA

Während auf den Berliner Straßen die Nazis marschierten und Hitlers Machtübernahme herbeiprügelten, suchte der junge Kommunist und angehende Schriftsteller Peter Weiss Zuflucht im neu erbauten Pergamonmuseum. Vor allem der Pergamonaltar hatte es ihm angetan. Immer wieder studierte er das gigantische Bauwerk aus dem 2. Jahrhundert vor Christus, das einst zur Residenz der mächtigen Könige von Pergamon gehörte und unter dubiosen Umständen in die Hauptstadt gebracht worden war. Die auf dem Fries dargestellten Szenen vom ewigen Streit zwischen Menschen und Göttern sowie die im Stein erscheinende künstlerische Kreativität waren für ihn Ausdruck der geschichtsbildenden Kraft des Klassenkampfes und der lichten Zukunft einer Freiheit, die ohne Kunst nicht auskommt. In seiner mehrbändigen „Ästhetik des Widerstands“ verwandelte er seine Eindrücke in zeitlose Prosa.