Fünf neue Alben in der Kritik Progressive Rock erlebt eine Renaissance

Bonn · Neue Alben von Long Distance Calling, Kansas, Haken, Caligula’s Horse und Gösta Berlings Saga beweisen: Progressive Rock ist lebendig wie eh und je.

 Sieben Musikerkollegen müsst ihr sein: Die Band Kansas.

Sieben Musikerkollegen müsst ihr sein: Die Band Kansas.

Foto: Emily Butler

Der Progressive Rock erlebt eine Renaissance. Und für Aufsehen sorgt ausgerechnet eine Band aus Münster. Long Distance Calling legt mit „How Do We Want To Live?“ ein Album vor, das unter dem Eindruck des Lockdowns entstanden ist. Bei ihrer fast ausschließlich instrumentalen Auseinandersetzung mit Themen wie Künstliche Intelligenz, das Verhältnis von Mensch und Maschine, humanistische Grundwerte und technologischer Fortschritt verleugnen die Musiker nicht, dass sie ihre Wurzeln in den frühen, experimentalen Tagen von Pink Floyd, Yes und Mike Oldfield sehen. Mehr als je zuvor arbeitet die Band mit elektronischer Soundästhetik, die aber stets in handgemachte Instrumentierung eingebettet ist und die Grenzen zwischen Post-Rock, Metal und klassischem Prog immer wieder verschwinden lässt.