Theaterstück über Pussy Riot Aktivismus und Absurditäten

Bonn · Die Punk-Rock-Band Pussy Riot hat 2012 in Russland für einen Eklat gesorgt. Eine szenische Lesung des Theaters Bonn will die Erlebnisse eines der Mitglieder erfahrbar machen.

 Die Schauspieler Markus J. Bachmann, Birte Schrein und Linda Belinda Podszus in einer Szene des Stücks.

Die Schauspieler Markus J. Bachmann, Birte Schrein und Linda Belinda Podszus in einer Szene des Stücks.

Foto: Beu/THILO BEU

Am 21. Februar 2012 drangen im Vorfeld der russischen Präsidentschaftswahlen Mitglieder der feministischen Punkrock-Band Pussy Riot in die gut ein Jahrzehnt zuvor prachtvoll neu errichteten Christ-Erlöser-Kathedrale im Moskauer Zentrum ein und zelebrierten im nicht öffentlich zugänglichen Altarbereich ein rebellisches „Punk-Gebet“ gegen die enge Verbindung von Kirche und Staatsmacht, das per Video um die Welt ging. Junge Frauen in unverschämt bunten Outfits, maskiert mit selbstgehäkelten Sturmhauben, protestierten mit diesem kurzen Happening gegen das imperiale russische System. Gegen den 2009 inthronisierten orthodoxen Patriarchen Kyrill, einen ehemaligen KGB-Agenten, und seinen Freund Wladimir Putin, der selbstverständlich wiedergewählt wurde und per Verfassungsänderung nun bis 2036 im Amt bleiben kann.