Aus Neunkirchen-Seelscheid Dieser Klarinettist arrangierte Nina Hagens Hit für Merkels Zapfenstreich

Neunkirchen-Seelscheid · Guido Rennert aus Neunkirchen-Seelscheid ist Klarinettist bei der Bundeswehr. Er arrangierte Nina Hagens „Du hast den Farbfilm vergessen“ für den Großen Zapfenstreich für Angela Merkel. Geholfen hat ihm eine seltene Begabung.

 Nina Hagen für die Kanzlerin: Angela Merkel (CDU, Mitte) sitzt beim Großen Zapfenstreich zwischen dem Generalinspekteur Eberhard Zorn und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

Nina Hagen für die Kanzlerin: Angela Merkel (CDU, Mitte) sitzt beim Großen Zapfenstreich zwischen dem Generalinspekteur Eberhard Zorn und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

Foto: dpa/Michael Kappeler

Guido Rennert (48) erinnert sich gut an den abendlichen Anruf von Oberstleutnant Reinhard Kiauka. „Wir kamen gerade von einem Konzert in Augsburg wieder“, sagt der Klarinettist im Musikkorps der Bundeswehr. „Der Chef rief an und sagte, dass die Musikwünsche der Kanzlerin für den Zapfenstreich nun bekannt gegeben seien.“ Für den Choral „Großer Gott wir loben Dich“ und das Hildegard-Knef-Chanson „Für mich soll´s rote Rosen regnen“ gab es bereits Noten für sinfonisches Blasorchester. Nicht aber für Nina Hagens Kultsong „Du hast den Farbfilm vergessen.“ Ein Fall für Rennert. Dass der gefragte Komponist und Arrangeur dieses Arrangement gerne schreiben würde, war sofort klar. „Ich bin ja selber Ostdeutscher“, sagt der aus Torgau in Sachsen stammende Rennert, der beim Erscheinen des Hagen-Songs gerade mal ein Jahr alt war. „Jeder kannte Nina Hagen. Sie war ja so etwas wie Staatsfeindin. Ihre Musik kam eigentlich in Ostdeutschland nicht vor und war verboten.“