Diversity in der Oper Schwarz-Weiß-Denken mit Otello

Bonn · Schwarze Opernstars stehen als Wagners germanischer Gott Wotan und auch als Japanerin Cho-Cho-San in Puccinis „Butterfly“ auf der Bühne. Doch ausgerechnet Verdis Mohr bleibt weiß.

 Marc Heller als Otello und Ilia Papandreou als Desdemona 2014 in Erfurt.

Marc Heller als Otello und Ilia Papandreou als Desdemona 2014 in Erfurt.

Foto: picture alliance / dpa/Candy Welz

Mit dem opulent ausgestatteten Netflix-Serienhit „Bridgerton“ darf sich der Zuschauer mitten hinein ins Leben von Londons High Society des Jahres 1813 stürzen, nimmt mit seinen Protagonisten den präviktorianischen Heiratsmarkt unter die Lupe und lässt sich dabei von allerlei gesellschaftlichen Begebenheiten gefangen nehmen, die den Plot – wie die „Süddeutsche Zeitung“ beobachtete – irgendwo zwischen „Stolz und Vorurteil“ und „Gossip Girl“ verorten lassen. Das Augenfälligste an der Serie sind jedoch nicht die Kostüme, sondern die Menschen, die darin stecken. Da werden zahlreiche Figuren des Londoner Adels bis hin zur Königin von schwarzen Schauspielerinnen und Schauspielern dargestellt. Manche Kritiker sahen das durchaus skeptisch, andere wiederum lobten die Serie gerade für ihre Diversität.