"Bausünden" So wird die Jubiläumsfolge des Kölner Tatort

Am Sonntagabend sind die Tatort-Kommissare Ballauf und Schenk in ihrem 20. Fall zu sehen. GA-Rezensent Bernhard Hartmann findet den Krimi wenig spannend.

Der Verdächtige Lars Baumann (Hanno Koffler, Mitte) mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, links) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).

Der Verdächtige Lars Baumann (Hanno Koffler, Mitte) mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, links) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).

Foto: WDR

Die Klappe zu den Dreharbeiten für den Tatort "Bausünden" fiel genau 20 Jahre, nachdem das Ermittlerduo Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) in "Willkommen in Köln" den ersten Fall zu lösen hatte. Damals inszenierte Kaspar Heidelbach, der es sich auch jetzt wieder auf dem Regiesessel bequem gemacht hatte. Großen Ehrgeiz scheint er allerdings nicht in die Jubiläumsfolge investiert zu haben, was bei dem Buch von Uwe Erichsen und Wolfgang Wysocki kaum verwundert.

Zu Beginn wird der Zuschauer mit einer langen Kamerafahrt und zu Musik von Klaus Doldinger in ein Hotelzimmer geführt, wo es unter der Dusche ziemlich heiß - und am Ende auch blutig - hergeht. Gegenstand der folgenden zähen Ermittlungen ist jedoch zunächst die tote Hotelangestellte Marion Faust (Anja Weingarten), die zu Hause vom Balkon gestürzt wurde. Sie war offenbar in Sorge um Susanne Baumann, der sie auf die Mailbox gesprochen hatte. Baumann ist Mitarbeiterin des Architekturbüros Könecke & Partner - und verschwunden.

Ins Visier der Ermittler gerät ihr Mann Lars (Hanno Koffler), der als Bauleiter in Katar arbeitet, wo Könecke für die Fußball-WM 2022 baut. Doch als er verhört werden soll, flieht er, um auf eigene Faust und mit Hilfe seiner Schwägerin (Jana Pallaske) nach seiner Frau zu suchen. Dass er völlig unbehelligt zwischen Hotel und Architekturbüro pendeln kann, gehört zu den eklatanten Schwachstellen eines Drehbuchs, das sich mit dem Verweis auf Katar politischer gibt, als es letztlich ist. Das Ende ist zwar überraschend, aber so schlecht umgesetzt, dass es schmerzt.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr. Mehr zum Thema Tatort: ga.de/tatort

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