„Das perfekte Verbrechen“ Das erwartet die Zuschauer im neuen „Tatort“ aus Berlin

Berlin · Die nächsten beiden Jahre ermitteln Meret Becker und Mark Waschke noch gemeinsam als Fernsehkommissare. Ihr neuer „Tatort“-Fall am Sonntagabend spielt bei einer geheimen Studentenverbindung. Lohnt das Einschalten?

 Die Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) ermitteln in der historischen Mitte Berlins in einer Szene des "Tatort: Das perfekte Verbrechen".

Die Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) ermitteln in der historischen Mitte Berlins in einer Szene des "Tatort: Das perfekte Verbrechen".

Foto: dpa/Volker Roloff

Geheimgesellschaften liefern schon immer ziemlich gute Geschichten. So ist es auch im neuen Berliner „Tatort“. Die beiden TV-Kommissare Robert Karow (Mark Waschke) und Nina Rubin (Meret Becker) ermitteln in einem ziemlich elitären Umfeld. Ihr neuer Fall „Das perfekte Verbrechen“, der am Sonntagabend um 20.15 Uhr im Ersten läuft, wird düster und brutal.

Gleich am Anfang sieht man, wie mehrere Typen mit Kapuzen einen Studenten entführen. Im Cabrio nehmen sie Benjamin mit in eine dunkle Halle. Dann wird klar, dass er eine Mutprobe machen soll, um einem Juristenbund beizutreten. „Primaner, sind Sie sicher, dass Sie die Probatio absolvieren wollen?“, fragt ihn einer.

Er willigt ein - und soll einen obdachlosen Mann verprügeln. „Ich war früher auch mal einer wie ihr“, sagt das Opfer an einer Stelle. Studium, Kinder, Frau. „Allet weg.“ Nicht nur hier wird klar, dass es in diesem Krimi nicht nur um einen Mord geht (der passiert später noch), sondern auch um das Oben und Unten in der Gesellschaft.

Die Elite wird hier nicht gerade subtil beschrieben. Die Mitglieder des Geheimbunds trinken Schampus, gehen zur Hirschjagd und leben in einer Villa. Sie profitieren von großen Karrierenetzwerken, nutzen lateinische Floskeln - und raunen einander ein bestimmtes Mantra zu: „Ich kann, weil ich will, was ich muss.“

So ist es auch während Benjamins Mutprobe. Als er den obdachlosen Mann erschießen soll, weigert er sich. Er besteht die erste Prüfung und hat eine noch härtere vor sich. Denn als er seine Freundin auf dem Gendarmenmarkt trifft, bekommt er einen Anruf und verschwindet. Kurz darauf wird eine Freundin von ihr auf dem Platz erschossen. Lautlos und aus Distanz. Was geschieht hier?

Ein ungewöhnliches Duo

Die Berliner „Tatort“-Ermittler sind ein ungewöhnliches Duo. Mark Waschke spielt seinen Kommissar als ziemlich arroganten und direkten Typen. Meret Becker ermittelt im Jeans-Overall und mit Feingefühl. Bis 2022 sind die beiden noch als Team zu sehen, dann steigt Becker aus. Ihre Nachfolgerin wird Schauspielerin Corinna Harfouch, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) kürzlich bekanntgegeben hat.

Über elitäre Clubs wurde schon manche Geschichte erzählt, etwa in Takis Würgers Roman „Der Club“ oder in US-Produktionen über Studentenverbindungen. Im neuen ARD-Krimi geht es ebenfalls um einen Männerbund. Die angehenden Juristen studieren an einer Privathochschule für 25.000 Euro pro Semester.

Wenn der neue „Tatort“ die Männer dann vor allem über den Dax, über die Jagd und „Unterschichten-Kinder“ reden lässt, dann ist das recht viel Klischee. Der Krimi ist aber durchaus spannend und profitiert davon, dass die beiden Ermittler auch mal eigene Wege gehen. Die beiden müssen aufklären, wer die Schüsse aus dem Seminarraum 328 der Universität abgegeben hat.

Als Gegenspieler taucht irgendwann Schauspieler Peter Kurth („Babylon Berlin“) auf, ebenfalls ein Pluspunkt. Karow ist dann auch selbst irgendwie verwickelt in die Kreise. „Stimmt es eigentlich, dass Sie seit Jahren in Aktien investieren?“, fragt seine Kollegin Rubin. „Sie etwa nicht?“, fragt er zurück. „Armut ist 'ne Geisteshaltung.“ Ein Satz, über den man nach dem Fernsehabend heftig streiten kann.

(dpa)
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