Putin gewogene Künstler aus Russland und ihre Rolle im Ukraine-Krieg Valery Gergiev, der unerwünschte Dirigent

Bonn · Valery Gergiev ist ein international bekannter Dirigent. Doch die Nähe zu Wladimir Putin könnte seine Karriere außerhalb Russlands nun beenden. Er ist nicht der einzige Künstler aus Russland, dessen Position durch den Krieg Putins gegen die Ukraine ins Wanken gerät.

 München verlangt Positionierung in der Ukraine-Frage: Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker bei einem Konzert in der Isarphilharmonie.

München verlangt Positionierung in der Ukraine-Frage: Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker bei einem Konzert in der Isarphilharmonie.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Zwei zaghafte Buhs hätten den Orchestergraben erreicht, als am Mittwochabend der russische Dirigent Valery Gergiev seinen Arbeitsplatz in der Mailänder Scala erreichte. So berichtet es die Freitagausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ in ihrer Rezension der Neuinszenierung von Peter Tschaikowskys „Pique Dame“, bevor sie sich routiniert dem eigentlichen Opernereignis widmet. Auf den Krieg in der Ukraine und die problematische Freundschaft zwischen dem Dirigenten und dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin kommt der Autor der Kritik nicht weiter zu sprechen. Dabei wird der Abend in Mailand eine deutliche Wende in der Karriere des Dirigenten bringen, der nur wenige Stunden nach dem Ende der Scala-Vorstellung vom weltweit umschwärmten Star des Klassikbetriebs zum Paria zu werden droht.