Oberbürgermeister wirbt für seine Stadt Wuppertal will Tatort-Stadt werden

Bonn · In einem Brief an WDR-Intendant Tom Buhrow wirbt Oberbürgermeister Andreas Mucke für seine Stadt. Derweil ist der Ärger um den jüngsten Tatort aus Dortmund noch nicht verraucht.

Eine Schwebebahn fährt am Justizzentrum in Wuppertal vorbei.

Eine Schwebebahn fährt am Justizzentrum in Wuppertal vorbei.

Foto: dpa

Köln ist es bereits. Ebenso wie Dortmund und Münster. Und nun will Wuppertal als nächste Stadt aus NRW Kulisse für die ARD-Krimireihe Tatort werden. Wie die Stadt im Bergischen Land in einer Pressemitteilung erklärt, hat sich Oberbürgermeister Andreas Mucke offiziell an WDR-Intendant Tom Buhrow gewandt, um für den Standort zu werben.

„Ich bin der festen Überzeugung: Wuppertal als siebtgrößte Stadt in NRW hat hervorragendes Potential, um ein höchst interessanter Drehort zu sein und in der Riege der Tatortstädte sehr gut mitzuspielen“, sagt Mucke. In seiner Bewerbung wirbt der SPD-Politiker mit der Schwebebahn, Gründerzeitvierteln mit Villen, Park- und Grünanlagen sowie der Nordbahntrasse, einem 22 Kilometer langen und breit ausgebauten Fuß-, Rad- und Inlineskaterweg auf ehemaligen Eisenbahnstrecken. „All dies gäbe einem Wuppertal-Tatort ein unverwechselbares Profil“, so Mucke.

Weiter legt er Buhrow nahe, sich mit dem Schauspieler Harald Krassnitzer zu unterhalten. Dieser spielt nicht nur den Wiener Tatort-Kommissar Moritz Eisner, sondern lebt auch in Wuppertal. Nach Ansicht von Mucke könnte Krassnitzer noch weitere Vorzüge, die für einen Tatort wichtig seien, nennen. „Wuppertal ist bereit für den Tatort“, so der Oberbürgermeister abschließend.

Im rund 50 Kilometer entfernten Dortmund steht die Stadtspitze bekanntlich aktuell auf Kriegsfuß mit der Krimi-Reihe. Nach der letzten Folge aus Dortmund hatte sich Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) mit harscher Kritik an Buhrow gewandt. Sierau zufolge ist die Folge mit dem Titel „Zorn“ voller Klischees und Vorurteile über die Menschen im Ruhrgebiet. Weiter hatte er den Krimi in einem Schreiben an Buhrow als „Mobbing“ gegenüber Dortmund und den Dortmundern bezeichnet. Buhrow hatte die Kritik zurückgewiesen. „Ein Tatort hat nicht die Aufgabe, das Image einer Stadt oder einer Region aufzupolieren“, so Buhrow wiederum in einem Brief an Sierau. Wie das Portal „Dortmund24“ berichtet, habe Sierau nun den WDR-Chef zu einem Gespräch eingeladen.

Wahrscheinlich trifft sich er auch mit Jörg Hartmann, der den Dortmunder Tatort-Kommissar Peter Faber spielt. Dieser hatte die Kritik aus Dortmund einem Interview mit Bild-Zeitung zurückgewiesen und angeboten, mit dem Dortmunder Oberbürgermeister ein „lecker Pilsken“ trinken zu gehen.

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