Buchbesprechung Verstummen kommt für Martin Walser nicht infrage

Bonn · Martin Walser harkt in seinem neuen Buch „Sprachlaub“ zusammen. Am Mittwoch wird der Autor 94 Jahre alt.

 In seinem Büro in Nußdorf bei Überlingen: Martin Walser. Das Foto entstand im Dezember 2015.

In seinem Büro in Nußdorf bei Überlingen: Martin Walser. Das Foto entstand im Dezember 2015.

Foto: picture alliance / dpa/Felix Kästle

Schon Ende 2018 trat Martin Walser zum „Spätdienst“ an, zu einer lyrischen Nachtschicht in Todesnähe. Nun harkt er, der an diesem Mittwoch 94 wird, „Sprachlaub“. Doch es ist eben nicht welk und kraftlos, sondern leuchtet in allerdings düsteren Farben. „Schmerz schürft mich, die Feuerspur ächz ich entlang“, heißt es da. Oder wie Fetzen eines apokalyptischen Albtraums: „Schwarze Zwerge reiten auf roten Pferden durch mich hindurch“.