Domradio-Journalist Renardo Schlegelmilch Weltweit unterwegs mit nur zehn Prozent Sehvermögen

Köln · Renardo Schlegelmilch hat weltweit über religiöse Konflikte berichtet. Dabei ist das Leben für den Kölner schon zuhause ein größeres Abenteuer als für andere. Wegen einer seltenen Erbkrankheit sieht er nur mit einem Auge – und nur mit kaum zehn Prozent. Dennoch geht er optimistisch durchs Leben.

   Von Schlegelmilchs Arbeitsplatz aus betrachtet, sieht die Domfassade aus wie eine surreale Fototapete.

Von Schlegelmilchs Arbeitsplatz aus betrachtet, sieht die Domfassade aus wie eine surreale Fototapete.

Foto: Martin Wein

Mit 21 Jahren machte Renardo Schlegelmilch eine erstaunliche Erfahrung. In einer kniffligen Operation hatten ihm Ärzte die Linse aus dem linken Auge gesaugt und durch ein Implantat ersetzt. Schon in Kindheitstagen war unbemerkt – von der Netzhaut durch den Glaskörper zur Linse – eine Sehne gewachsen, wo keine sein sollte. Sie drohte das erwachsene Auge von innen zu zerreißen. Zumal seine Netzhaut nicht hart sei wie Leder, sondern weich wie Klopapier, bekam Schlegelmilch zu hören.