Bekanntheitswerte der neuen Landesregierung Von diesen Ministern haben die meisten NRW-Bürger noch nie gehört

Bonn · Sie lenken das Land. Aber das heißt nicht, dass jeder sie kennt. Von einer amtierenden NRW-Ministerin haben laut Forsa-Umfrage „NRW-Check“ gerade mal sechs Prozent der Menschen gehört, und selbst die Schulministerin kannten nicht mal ein Viertel der Befragten. Wer in der Rangliste ganz unten steht - und wer ganz oben.

Kennen Sie diese Politikerin? Nur sechs Prozent der Befragten des aktuellen NRW-Checks kennen die NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU).

Kennen Sie diese Politikerin? Nur sechs Prozent der Befragten des aktuellen NRW-Checks kennen die NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU).

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Fast jeder kennt den NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU). Fast niemand kennt die neue Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU). Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) ist immerhin mehr als der Hälfte der Menschen ein Begriff, und Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) holt in der Bekanntheit zügig auf. Das ist das Ergebnis des jüngsten NRW-Checks, einer landesweiten Umfrageserie der nordrhein-westfälischen Tageszeitungen.

„Bekanntheit“ ist dabei nicht mit „Beliebtheit“ gleichzusetzen. Sie zeugt eher davon, wie offensiv die Politikerinnen und Politiker an die Öffentlichkeit gehen und wie viel die Menschen davon im Alltag wirklich spüren. Außerdem haben die CDU-Minister, die schon in der vergangenen Legislaturperiode in der damals schwarz-gelben Landesregierung mitwirkten, einen Vorsprung vor allen neuen Amtsinhabern.

Hendrik Wüst liegt in Bekanntheit weit vorne

Kein Wunder also, dass Hendrik Wüst (92 Prozent) in der Bekanntheit ganz weit vorne liegt. Schließlich tritt er nicht nur als NRW-Regierungschef ständig in Erscheinung. Bis 30. September war er Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz und damit in einer bundesweit herausragenden Position.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU, 78 Prozent) und Innenminister Herbert Reul (CDU, 77 Prozent) kennen die Menschen noch aus der vorherigen Landesregierung. Darüber hinaus haben beide aber auch Themenfelder zu bearbeiten, die für viele Menschen alltäglich wi chtig sind: Corona-Pandemie, Sozial- und Gesundheitssystem sowie die Innere Sicherheit.

Von Wirtschafts-, Energie- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne, 55 Prozent) haben immerhin mehr als die Hälfte der Befragten schon einmal gehört. Sie ist die einzige neue Ministerin, die in der Bekanntheit so weit oben liegt. Aber sie hat die Grünen auch als Spitzenkandidatin zu ihrem guten Landtagswahlergebnis im Mai geführt, war in den Koalitionsverhandlungen präsent, ist jetzt die Stellvertreterin von Hendrik Wüst, und vor allem sitzt sie mit ihrem Ministerium in der gegenwärtigen Energiekrise an einer bedeutenden Schaltstelle.

Das Handlungsfeld der früheren und heutigen Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) dürfte den meisten Menschen zwar im Alltag weniger präsent sein, trotzdem hatten beim NRW-Check 43 Prozent der Befragten schon von ihr gehört. Erst mit verhältnismäßig großem Abstand folgt Schulministerin Doroth ee Feller (CDU, 24 Prozent). Das wird voraussichtlich nicht lange so bleiben: Feller steht nun für alles, was an den Schulen im Land passiert, und wird vor allem Familien rasch ein Begriff sein.

Finanzminister und Justizminister sind eher unbekannt

Relativ gleichauf in der Bekanntheit liegen Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU, 21 Prozent), die manche noch als ehemalige Verkehrsministerin in Erinnerung haben dürften, Familien- und Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne, 20 Prozent) und Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne, 18 Prozent).

Finanzminister Markus Optendrenk (CDU, 13 Prozent) ist nur verhältnismäßig wenigen Menschen bekannt. Das gleiche gilt für Justizminister Benjamin Limbach (Grüne, 13 Prozent), den Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Nathanael Liminski (CDU, 12 Prozent) und den Parlamentarischen Staatssekretär im Kommunalministerium, Josef Hovenjürgen (8 Prozent). Am wenigsten bekannt ist die Ministerin für Landwirtsc haft und Verbraucherschutz, die ehemalige Landrätin des Kreises Kleve, Silke Gorißen (CDU). Gerade mal sechs Prozent der Befragten hatten von ihr gehört.

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