Eingriff an der Bauchaorta FC-Ikone Stephan Engels lässt sich in Bonn operieren

Bonn · Ex-Nationalspieler und FC-Ikone Stephan Engels lässt sich am Gemeinschaftskrankenhaus Bonn die Bauchaorta operieren. Bei einer Routineuntersuchung war zuvor ein Aneurysma entdeckt worden, das nicht ungefährlich ist.

 Als Dankesgeschenk brachte der Fußballer Stephan Engels (Mitte) den Ärzten Jürgen Remig (links) und Luciano Pizzulli ein T-Shirt mit, das er später noch signierte.

Als Dankesgeschenk brachte der Fußballer Stephan Engels (Mitte) den Ärzten Jürgen Remig (links) und Luciano Pizzulli ein T-Shirt mit, das er später noch signierte.

Foto: Thomas Leurs

„Am Tag vor der Untersuchung habe ich noch Fußball gespielt“, sagt der gebürtige Mondorfer Stephan Engels. Doch bei der Routineuntersuchung, die er jedes Jahr machen lässt, fiel seinem Hausarzt etwas auf. Beim Ultraschall des Bauches entdeckte der Arzt eine Aussackung der Bauchschlagader, ein Bauchaortenaneurysma. Er war sofort alarmiert und verständigte Luciano Pizzulli, Chefarzt der Kardiologie im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn. Die Bilder einer Computertomographie brachten dort Gewissheit. Es musste möglichst bald operiert werden.

Doch was macht ein Bauchaortenaneurysma so gefährlich? „Wenn sich die Bauchschlagader sehr stark dehnt, kann sie in seltenen Fällen ohne Vorwarnung reißen“, erklärt Jürgen Remig, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Gemeinschaftskrankenhaus Bonn, der die Operation bei Engels durchführte. „Dann fließt viel Blut in den Bauchraum. Das ist extrem schmerzhaft und lebensbedrohlich“, warnt Remig weiter. Da eine krankhafte Erweiterung der Bauchschlagader keine Symptome verursacht, sei eine Vorsorgeuntersuchung besonders wichtig. Es gebe gewisse Faktoren, die ein Aneurysma in der Bauchaorta begünstigen könnte. „Das ist vor allem Rauchen, aber auch ein hoher Blutdruck kann dazu führen, dass die Gefäßwand reißt.“

Auch fitte und gesunde Menschen betroffen

Dass es aber auch sehr fitte und gesunde Menschen treffen kann, zeigt der Fall von Stephan Engels. Bei dem 61-Jährigen war eine offene Operation notwendig. Die Wahrscheinlichkeit, während der OP zu sterben, liegt zwischen drei und fünf Prozent. Doch die Operation verlief ohne große Komplikationen.

Grundsätzlich wird Männern empfohlen, ab 65 Jahren sich sicherheitshalber untersuchen zu lassen. Im Schnitt kommen auf 1000 Untersuchungen 20 Fälle, in denen an Aneurysma festgestellt wird, gibt das Gemeinschaftskrankenhaus an. Von diesen 20 wiederum sind 18 Fälle ein kleines bis mittleres Aneurysma. Wenn die Ausbuchtung bis zu drei Zentimeter beträgt, ist das in der Regel kein Grund zu Sorge. Wenn sie zwischen drei bis 5,4 Zentimeter liegt, empfehlen Fachleute aber, die Bauchschlagader regelmäßig zu kontrollieren.

Lediglich bei zwei von 1000 Fällen entdeckt der Arzt ein großes Aneurysma. Wenn der Durchmesser mehr als 5,5 Zentimeter beträgt, ist das Risiko für einen Riss vergleichsweise hoch. Dann wird meist ein operativer Eingriff empfohlen, wie das Gemeinschaftskrankenhaus schreibt. Da aber auch bei 20 Aneurysmen statistisch gesehen 18 eher harmlos sind, ist das Patientengespräch mit dem Arzt besonders wichtig. „Denn die Menschen haben natürlich auch Angst bei einer solchen Diagnose“, sagt Remig.

Drei Monate wird sich Stephan Engels noch schonen müssen. Schwere Gegenstände heben sind aktuell auch tabu. „Meine neun Monate alte Enkelin versteht nicht, warum ich sie zurzeit nicht hochheben darf“, sagt Engels. Von 2013 bis 2015 hat Engels noch die U21 des 1. FC Köln trainiert. „Ich betreue noch den ein oder anderen Spieler“, so Engels. Auch organisiert er und spielt selbst in der Traditionsmannschaft des FC. Das Spielen muss aber noch für eine Weile pausieren.

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