1000 Strafanträge gegen Frauenarzt wegen Intimfotos

Frankenthal/Schifferstadt · Im Fall der heimlichen Intimfotos in einer Schifferstadter Frauenarztpraxis liegen den Ermittlern bisher rund 1000 Strafanträge vor. Insgesamt seien mehr als 1800 Frauen ermittelt worden, die der Gynäkologe heimlich während der Untersuchung fotografiert habe, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Frankenthal, Lothar Liebig, am Freitag.

Mehr als 1100 von ihnen seien inzwischen von der Polizei befragtworden, etwa 90 Prozent hätten Strafantrag gegen ihren ehemaligenArzt gestellt. Der Mediziner habe bisher nicht zu den Vorwürfenausgesagt, sagte Liebig.

Insgesamt soll der Gynäkologe bis zu 3000 Frauen fotografierthaben, die bei ihm gefundenen 35.000 intimen Aufnahmen konnten lautLiebig noch nicht alle ausgewertet und zugeordnet werden. Mit einemAbschluss der Polizeiarbeit sei frühestens Ende Februar zu rechnen.

Der Mann soll gegen Paragraf 201a des Strafgesetzbuches verstoßenhaben, in dem es um die "Verletzung des höchstpersönlichenLebensbereichs durch Bildaufnahmen" geht. Das Delikt kann nur aufAntrag der Opfer bestraft werden.

Polizei und Staatsanwaltschafthatten den Fall im September an die Öffentlichkeit gebracht.