Kuriose Geschäftsbedingungen 22.000 Wlan-Nutzer verpflichten sich zum Kloputzen

Gescrollt, geklickt und nicht gelesen - Kaum jemand liest Allgemeine Geschäftsbedingungen. In Manchester haben sich dadurch Tausende Menschen zu kuriosen Aufgaben verpflichtet. Dazu zählen Arbeiten wie Klos putzen und Schneckenhäuser bemalen

Sie wollen den Wlan-Anbieter wechseln? Dauert unter einer Minute! Codenummer eingeben, prompt erscheinen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) auf dem Tablet oder Smartphone, schnell runterscrollen, auf "Akzeptieren" klicken - schon erscheint das Zauberwort: "Fertig".

Und zwar fix und fertig, wenn man beim Wlan-Anbieter Purple aus dem britischen Manchester gelandet ist. Der nämlich hatte in seinen AGB folgenden Passus stehen: "Im Ermessen von ,Purple' kann der Benutzer dazu verpflichtet werden, 1000 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten ...". Waaaaas???!!!

Ja, und korrekterweise wurde auch beschrieben, welche Arbeit genau: "Parks von Tierdreck säubern" zum Beispiel. "Klos auf Festivals reinigen". Oder: "Schneckenhäuser bemalen, um das Leben der Tiere fröhlicher zu machen" - spätestens bei diesem Arbeitsbeispiel wäre wohl klar gewesen: Der Passus ist ein Gag. Nur: Gelesen haben ihn 22.275 Menschen nicht. Sie verfuhren mit Purples AGB, wie man halt mit AGB verfährt: nicht lesen, Häkchen dran und weiter. "Wir wollten", sagt Purple-Unternehmenschef Gavin Wheeldon dazu, "zeigen, wie kritisch es ist, dass die AGB nicht gelesen werden."

Oh ja, das kann sehr kritisch sein. 2010 kam schon ein anderer Unternehmer, der Spielehändler Gamestation, auf die Idee, seine AGB als Versteck zu nutzen: Er ließ die Kunden per Haken bestätigen, dass sie ab sofort ihre Seele los sind. Fast 90 Prozent stimmten zu. Machte 7500 Seelen. Bei Gamestation gab es sogar noch eine Option am Ende der AGB: "Klicken Sie hier, um die Seelenübertragung rückgängig zu machen. Das sahen - und klickten sofort - zwölf Prozent.

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