30 Jahre Punkrock: Die Toten Hosen auf Jubiläums-Tour

Leipzig · Ein kurzer Kampfschrei, Absprung - und Campino landet mit nacktem Oberkörper in der grölenden Menge. Der Frontmann der Toten Hosen kann es noch mit seinen 50 Jahren, lässt sich von seinen Fans tragen und anfassen und singt dabei "Ich will nicht ins Paradies".

 Die Toten Hosen rocken Leipzig. Foto: Jan Woitas

Die Toten Hosen rocken Leipzig. Foto: Jan Woitas

Foto: DPA

Vor 11 000 Zuschauern in der Arena Leipzig haben Die Toten Hosen am Dienstag das Auftaktkonzert für ihre "Krach der Republik"-Tour gespielt und gezeigt, dass Punkrock auch nach 30 Jahren Bandgeschichte noch funktioniert. Die Düsseldorfer spielten Klassiker und Lieder ihres neuen Albums und zitierten große Künstler des Punkrock mit Coverversionen.

"Es fühlt sich gut an", ruft Sänger Campino den fahnenschwenkenden Zuschauern zur Halbzeit des Konzerts zu. Die Musiker wagen einige Experimente mit ihrem Publikum. Dazu gehört, ihre Version des Liedermacher-Klassikers "Heute hier, morgen dort" von Hannes Wader vor 11 000 Punkrockfans zu spielen und das Stück anzukündigen mit: "Dieses Lied wurde an unzähligen Lagerfeuern kaputtgespielt." Dazu gehört aber auch, den wohl bekanntesten Hit der zweiten großen deutschen Punkrockband zu präsentieren: "Schrei nach Liebe" von den Ärzten.

Mit der "Krach der Republik"-Tour feiern Die Toten Hosen ihr 30-jähriges Bestehen. Alle 26 geplanten Konzerte waren schon vor sechs Wochen ausverkauft. Mehr als 300 000 Tickets gingen über den Ladentisch. Begonnen hatte die Jubiläumsfeier im Frühjahr mit 16 Konzerten in verschiedenen Fan-Wohnzimmern.

In Leipzig spielen Die Toten Hosen bekannte Lieder aus drei Jahrzehnten ihrer Bandgeschichte. Bei Stücken wie "Bonnie und Clyde", "Wünsch dir was" oder "Auswärtsspiel" übernehmen die 11 000 Zuschauer in der Leipziger Arena den Gesang - Campino hält nur das Mikrofon in die Masse. Eine gute Gelegenheit zum Verschnaufen für den 50-Jährigen. Ein zweistündiges Konzert der Toten Hosen wirkt anstrengend wie ein Fußballspiel.

Mögen die neuen Lieder etwas weicher, die Texte tiefgründiger und die Gitarrenriffs ein wenig vielfältiger geworden sein - auf der Bühne strahlen die Punkrocker pure Energie aus, spielen ihre Lieder schneller als auf der Platte und Campino hetzt über die Bühne wie vor zehn, zwanzig Jahren.

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