Brückenbrand in Mülheim an der Ruhr Tanklaster-Fahrer ein Jahr nach Brand auf der A40 gefasst

Düsseldorf · Fast ein Jahr nach dem verheerenden Brückenbrand an der A40 bei Mülheim/Ruhr hat die Polizei den mutmaßlich verantwortlichen Tanklaster-Fahrer (42) festgenommen.

 Feuerwehrleute stehen an dem ausgebrannten Tanklaster auf der A40. Der mit 35 000 Litern Kraftstoff beladene Tanklastzug hatte Feuer gefangen. Der LKW war nach einem Unfall mit einem Auto in Brand geraten.

Feuerwehrleute stehen an dem ausgebrannten Tanklaster auf der A40. Der mit 35 000 Litern Kraftstoff beladene Tanklastzug hatte Feuer gefangen. Der LKW war nach einem Unfall mit einem Auto in Brand geraten.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Am 17. September 2020 soll der Lkw-Fahrer einen folgenschweren Fehler gemacht haben: Er setzte sich den Ermittlungen zufolge betrunken ans Steuer eines Tanklastzuges und produzierte einen Unfall mit Millionenschaden. Nun sitzt er in U-Haft.

Gegen den Deutschen lag schon lange ein Haftbefehl vor, er war aber seit dem Tag des Brandes verschwunden. Am Montag wurde er laut Bundespolizei bei der Ausweiskontrolle am Flughafen Düsseldorf erwischt, als er sich nach Antalya (Türkei) absetzen wollte.

Laut Haftbefehl wird dem Mann vorgeworfen, am 17. September 2020 betrunken mit einem mit mehreren tausend Litern Kraftstoff beladenen Tanklastzug über die A40 gefahren zu sein. „Infolge eines alkoholbedingten Fahrfehlers“, so die Behörden, geriet der Sattelzug außer Kontrolle und kollidierte mit einem Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn. Kraftstoff trat aus, der sich entzündete und für den Großbrand mit Temperaturen bis zu 1000 Grad sorgte.

Autobahn war nach dem Brand tagelang gesperrt

Drei Eisenbahnbrücken, die an der Unfallstelle die A40 überqueren, mussten abgerissen werden. Die Bahn bezifferte den Unfallschaden insgesamt auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Die für Pendler wichtige Autobahn im Ruhrgebiet war für Wochen gesperrt.

Nach der Festnahme am Flughafen wurde der Beschuldigte laut Bundespolizei dem zuständigen Haftrichter zur Verkündung des Haftbefehls vorgeführt. Er müsse mit einer „empfindlichen Freiheitsstrafe rechnen“, heißt es in der Polizeimitteilung.

Die A40 wird an der Stelle normalerweise von täglich rund 70.000 bis 90.000 Autos befahren. Die Reparaturarbeiten an den Brücken sorgen mit tagelangen Sperrungen der Autobahn immer wieder für erhebliche Staus im Ruhrgebiet. Im Dezember 2020 war die erste der Brücken durch eine Behelfsbrücke ersetzt worden. Bis Anfang September dieses Jahres folgen die zwei weiteren.

(dpa)
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