Ältere Menschen als Opfer von Betrug: Millionenschaden

Düsseldorf · Ältere Menschen sind im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen Opfer von Betrugsstraftaten mit einem Schaden von fast acht Millionen Euro geworden. Das Landeskriminalamt (LKA) gehe davon aus, dass der Schaden in diesem Jahr deutlich höher sein werde, berichtete die "Rheinische Post" am Donnerstag. Unter anderem gäben sich Kriminelle bei älteren Menschen per Telefonanruf als Polizisten aus. "2016 gab es etwa 1250 Fälle der Betrugsmasche "Falscher Polizist am Telefon"", sagte Wolfgang Hermanns, Dezernatsleiter Kriminalprävention des LKA, der Zeitung. Schon zum jetzigen Zeitpunkt des Jahres 2017 seien es deutlich mehr.

 Das Blaulicht eines Funkstreifenwagens blinkt.

Das Blaulicht eines Funkstreifenwagens blinkt.

Foto: Jens Wolf/Archiv

Laut LKA fallen mittlerweile mehr Menschen auf die Masche "falscher Polizist" herein als auf den sogenannten Enkeltrick. Der bislang höchste Schaden einer einzelnen Tat beträt nach Informationen der Zeitung 523 850 Euro.

Nach Angaben der Ermittler handelt es sich um organisierte Banden. Sie riefen unter einer manipulierten Telefonnummer aus dem Ausland an. "Mit Hilfe einer Software manipulieren sie die Telefonnummernübertragung, so dass die 110 oder eine andere Polizeinummer im Display der Angerufenen erscheint"", warnt auch die Polizei in Paderborn. "Die wahre Herkunft des Anrufes wird nicht nur verschleiert." Es entstehe der Eindruck, der Anruf stamme tatsächlich von der Polizei.

Im Gespräch erkundige sich ein angeblicher Polizist nach Wertsachen in der Wohnung. Ein Beamter in Zivil käme gleich, um diese abzuholen. Erst am Mittwoch hatte die Polizei in Paderborn von mindestens drei aktuellen Versuchen berichtet.

Das LKA hat seit 2016 Straftaten gegen ältere Menschen in der Polizeikriminalstatistik. Dazu zählen Menschen ab 60 Jahre.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort