Virales Video Ärztin in den USA macht sich über schwarzen Patienten lustig

LOS GATOS · Ein Video, das zeigt, wie sich eine weiße Ärztin in einem Krankenhaus über einen schwarzen Patienten lustig macht, geht um die Welt. Inzwischen hat die Krankenhaus-Geschäftsführung reagiert.

 Immer wieder zerrt die Ärztin am Arm des Patienten, um ihn zum Aufstehen zu bewegen.

Immer wieder zerrt die Ärztin am Arm des Patienten, um ihn zum Aufstehen zu bewegen.

Foto: Screenshot Facebook.com/donald.bardwell

"So behandeln sie schwarze Menschen im Krankenhaus von Los Gatos. (...) Das ist mein Sohn." Mit diesen Worten leitet Donald Bardwell einen Facebook-Post samt Video ein, der seit vergangenem Dienstag um die Welt geht und schon mehr als 4,5 Millionen mal angesehen wurde.

Zu sehen ist sein Sohn, der auf einer Liege liegt und harsch von einer Ärztin angesprochen wird. "Setz dich hin, setz dich hin", fordert sie den 20-jährigen Samuel Bardwell auf. Schließlich sei er von allen Patienten hier der am wenigsten kranke - "andere sterben hier", so die Ärztin. Bardwell, der Medienberichten zufolge zuvor beim Basketballtraining kollabiert war, versucht der Frau immer wieder klarzumachen, dass er nicht kann.

Dass er Schmerzen habe und kaum atmen könne, nimmt die Ärztin dem jungen Mann offensichtlich nicht ab. Zunächst lacht sie darüber, sagt dann spöttisch: "Er kann nicht einatmen. Wow! Er muss tot sein. Sind Sie tot, Sir?" Schließlich fängt die Frau widerwillig doch an, Bardwell zu behandeln.

Dass Donald Bardwell den Vorfall auf Video festhielt, ist kein Zufall. Wie der 20-Jährige dem Sender ABC News sagte, hatte er schon bei der Ankunft im Krankenhaus ein komisches Gefühl bei der Ärztin gehabt. "Ich sagte meinem Vater: Nimm dein Handy raus, ich habe das Gefühl, es wird etwas passieren", sagte er.

Auch dem Krankenhaus ist der gut dreieinhalb Minuten lange Clip des Vaters bekannt. In einem Statement teilte das Hospital mit, dass die Ärztin aus dem Video, die für einen externen Dienstleisters des Krankenhauses arbeitet, nicht mehr für das betroffene Krankenhaus und angehörige Häuser arbeiten wird. Aus dem Dienstplan wurde sie gestrichen. Das Verhalten der Ärztin sei unprofessionell gewesen, und man habe sich aufrichtig bei dem Patienten entschuldigt.

Dem Vater des Patienten geht das nicht weit genug. "Meiner Meinung nach sollte sie gar nicht mehr arbeiten dürfen", sagte er ABC News. Denn wenn ihr Verhalten nichts mit Rassismus zu tun hatte, und sie jeden so behandle, dann sei das ein Problem.

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