Artenschutz-Initiative in NRW Naturschützer sagen Schottergärten den Kampf an

Düsseldorf · Große Naturschutzverbände aus Deutschland sehen unter anderem in Schottergärten ein großes Problem für den Artenvielfalt. Gemeinsam sammeln sie Unterschriften, um die Politik in die Pflicht zu nehmen.

 Schottergärten sind ein Dorn im Auge der Naturschützer.

Schottergärten sind ein Dorn im Auge der Naturschützer.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Die großen Naturschutzverbände in Nordrhein-Westfalen ziehen gemeinsam gegen das Artensterben zu Felde und starten eine Volksinitiative - unter anderem gegen Schottergärten. Mit der Unterschriftensammlung solle ein Signal für mehr Artenvielfalt auf dem Land und in den Städten gegeben werden, sagte die Vorsitzende des Naturschutzbundes Nabu in NRW, Heide Naderer, am Donnerstag in Düsseldorf. 45 Prozent der Arten in NRW seien bedroht. Die Naturschützer forderten die Landesregierung auf, Vorgaben etwa zu einem Verbot von Schottergärten und weniger Lichtverschmutzung zu machen.

Mit der Aktion „Insekten retten - Artenschwund stoppen“ sollen in den nächsten Monaten landesweit 66.000 Unterschriften gesammelt werden, damit die Abgeordneten des Landtags sich mit dem Thema befassen. Die Naturschützer äußerten sich zuversichtlich, die geforderte Zahl an Unterschriften rasch zu erreichen. Die Hygienevorschriften der Coronavirus-Pandemie sollen beachtet werden.

Beteiligt sind Nabu, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU). Die Verbände haben zusammengenommen knapp 500.000 Mitglieder. Sie forderten einen Stopp des Flächenverbrauchs, mehr Waldflächen ohne Nutzung, eine Ausweitung des Biotopverbundes und mehr ökologischen Landbau. In diesen Politikfeldern gebe es Stillstand oder Rückschritt, kritisierte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht.

Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) erklärte, die Volksinitiative könne ein zusätzlicher Appell werden, dass alle ihren Beitrag leisten müssten, die Artenvielfalt zu stärken. „Weniger Schottergärten, mehr Grüne Infrastruktur, weniger Pflanzenschutzmittel sind nur einige Beispiele“, sagte die Ministerin.

(dpa)
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