Ferngesteuert Astro-Alex steuert irdischen Roboter aus dem All

Weßling · Der Astronaut arbeitet dieser Wochen in 400 Kilometer Höhe. Vorn dort aus probt er mit dem Roboter namens Justin dessen Einsatz bei verschiedenen Szenarien, darunter die Wartung und Reparatur von Solar-Panelen vor einer Marslandschaft.

 Der Roboter heißt Justin und balanciert einen blauen Ball.

Der Roboter heißt Justin und balanciert einen blauen Ball.

Foto: Matthias Balk

Langsam dreht sich Justin - und dann winkt er erst einmal: Den Befehl hat der Roboter im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Weßling von dem Astronauten Alexander Gerst bekommen, der Justin vom Internationalen Raumstation ISS aus rund 400 Kilometern Höhe steuert.

"Back to work", sagt Gerst. Er ist am Freitag schließlich nicht zum Spaß für ein paar Stunden Justins Chef. Der Astronaut probt mit dem Roboter den Einsatz bei verschiedenen Szenarien, darunter die Wartung und Reparatur von Solar-Panelen vor einer Marslandschaft. Diese ist im Institut für Robotik und Mechatronik des DLR aufgebaut.

Die erste Aufgabe gestaltete sich anfangs langwieriger als gedacht - denn der Abgleich zwischen Gersts Tablet auf der ISS und der realen Position von Justin auf der Erde fehlte. Am Ende meisterten Gerst und Justin das Problem gemeinsam.

Der Roboter sei der verlängerte Arm des Astronauten, sagte der Institutsleiter Markus Grebenstein. Bei künftigen Missionen könnten die Maschinen die Raumfahrer von Aufgaben entlasten, auf langen Missionen zum Mars auch medizinisch helfen - dann wiederum ferngesteuert von Ärzten auf der Erde. Auf der Erde wiederum wird derzeit der Einsatz von ferngesteuerten Robotern in der Pflege vorbereitet. Auch bei Katastrophen übernehmen Maschinen bereits Aufgaben, die beispielsweise Menschen zu gefährlich sind.

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