Auf ehemaligen Schulgrundstück begraben Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner entdeckt

Ottawa (Kanada) · Ein Fund von Überresten hunderter kanadischer Ureinwohnerkinder bringt schmerzhafte Erinnerungen an eine dunkle Seite der kanadischen Geschichte ans Tageslicht.

 Eine Gedenktafel ist außerhalb der ehemaligen Kamloops Indian Residential School zu sehen. Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner sind auf einem Grundstück einer sogenannten Residential School in Kanada entdeckt worden.

Eine Gedenktafel ist außerhalb der ehemaligen Kamloops Indian Residential School zu sehen. Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner sind auf einem Grundstück einer sogenannten Residential School in Kanada entdeckt worden.

Foto: dpa/Andrew Snucins

Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner sind auf einem Grundstück einer sogenannten Residential School in Kanada entdeckt worden. Sie seien bei Radar-Untersuchungen des Grundstücks in der Nähe der Stadt Kamloops im Westen Kanadas gefunden worden, teilte Rosanne Casimir, Chefin der dort lebenden Ureinwohner-Gruppe mit. „Unseres Wissens nach handelt es sich um nicht dokumentierte Todesfälle. Manche waren nur drei Jahre alt.“

An der Stelle war zwischen 1890 und 1969 die Residential School in Betrieb - eine Art Internat, von denen es in Kanada tausende gab und in die Kinder von Ureinwohnern gezwungen wurden. Ein vollständiger Bericht über die Funde werde folgen, kündigte Casimir an.

Die Nachricht breche sein Herz, teilte Premierminister Justin Trudeau am Freitag per Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Es ist eine schmerzhafte Erinnerung an dieses dunkle und schamvolle Kapitel in der Geschichte unseres Landes.“

Trudeau hatte sich bei den indigenen Völkern des Landes entschuldigt und Kanada arbeitet an Aufarbeitung und Wiedergutmachung. Trotzdem gibt es immer noch Diskriminierung und Ungleichheit.

(dpa)
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