Shitstorm bei Twitter Bayern3-Moderator äußert sich abfällig gegenüber Band BTS

Bonn · Ein Radiomoderator hat sich bei Bayern3 abfällig gegenüber der südkoreanischen Boyband BTS geäußert und dafür einen heftigen Shitstorm sowie Rassismusvorwürfe kassiert. Der Sender nahm am Freitag dazu Stellung.

 Die Mitglieder der Boyband BTS. Ein Moderator hat sich abfällig über die südkoreanischen Musiker geäußert.

Die Mitglieder der Boyband BTS. Ein Moderator hat sich abfällig über die südkoreanischen Musiker geäußert.

Foto: AP/Lee Jin-man

Abfällige Bemerkungen über die südkoreanische Boyband BTS haben dem Radio-Sender Bayern3 sowie dessen Moderator Matthias Matuschik einen Shitstorm und Rassismusvorwürfe eingehandelt. Der Moderator wollte in seiner Sendung „Matuschke - der etwas andere Abend“ am Donnerstagabend den Song „Fix you“ von Coldplay ankündigen. Dabei fiel ihm offenbar ein, dass die Band BTS den Song gecovert hatte und sogar ein „MTV Unplugged“-Special aufnehmen durften, woraufhin er seine Abneigung gegenüber der Boyband zum Ausdruck brachte.

Er nannte es unter anderem „Gotteslästerung“ und „Frevel“, dass die Band den Coldplay-Song covern durfte und bezeichnete die Mitglieder selbst als „diese kleinen Pisser“. Für das Cover solle die Band „in Nordkorea Urlaub machen für die nächsten 20 Jahre“. Matuschik verglich die Band zudem mit einem Virus, „wogegen es hoffentlich bald ebenfalls eine Impfung gibt“. Zwischendurch schlug er auch andere Töne an und versuchte, die Wogen zu glätten. Er habe „nichts gegen Südkorea“, sagte er und fügte hinzu: „Man kann mir jetzt nicht Fremdenfeindlichkeit unterstellen“, nur weil diese Boyband aus Südkorea komme.

Für die Äußerungen erntete er heftige Kritik, unter anderem auf Twitter entbrannte ein Shitstorm. Viele Nutzer empörten sich über die Ausdrucksweise und warfen dem Moderator Rassismus vor. Die Vorwürfe kamen nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt. Der Hasthag #Bayern3Racist belegte am Freitagmittag den ersten Platz der Twitter-Trends.

Der Sender reagierte am Freitag mit einer Stellungnahme auf seiner Homepage zu den Vorwürfen und nahm den Moderator in Schutz. Es sei Charakter der Sendung und des Moderators, „seine Meinung klar, offen und ungeschminkt zu äußern“, heißt es darin. „In diesem Fall ist er aus dem Versuch heraus, seine Meinung ironisch-überspitzt und mit übertrieben gespielter Aufregung darzustellen, in seiner Wortwahl übers Ziel hinausgeschossen und hat damit die Gefühle der BTS-Fans verletzt. Das hatte er aber – das hat er uns versichert - in keiner Weise beabsichtigt“, teilte der Sender mit.

Dem Moderator würden Fremdenfeindlichkeit und Rassismus „in jeder Form absolut fernliegen“, heißt es in der Stellungnahme. Dies habe Matuschik in der Moderation auch versucht, darzustellen. Dennoch hätten viele die Äußerungen als verletzend oder rassistisch empfunden. „Dafür entschuldigen wir uns in aller Form. Wir werden das Thema mit Matthias und dem Team in den nächsten Tagen nochmal ausführlich aufarbeiten“, teilt der Sender mit.

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