Animal Hoarding in NRW Behörden stellen fast 10.000 Tiere bei Tiersammlern sicher

Düsseldorf · Die Behörden haben in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen zehn Jahren 354 Fälle von sogenanntem Animal Hoarding registriert. Darunter versteht man das zwanghafte Sammeln von Tieren. Fast 10.000 Tiere wurden sichergestellt.

Zahlreiche Wellensittiche sitzen in einer Voliere im Tierheim. Tierschützer befreiten die Sittiche vor aus einer winzigen Wohnung.

Zahlreiche Wellensittiche sitzen in einer Voliere im Tierheim. Tierschützer befreiten die Sittiche vor aus einer winzigen Wohnung.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Die Behörden haben in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen zehn Jahren 354 Fälle von sogenanntem Animal Hoarding registriert und dabei fast 10.000 Tiere sichergestellt. Das hat die Landesregierung auf Anfrage der Grünen mitgeteilt. Als Animal Hoarding bezeichnet man das zwanghafte Sammeln von Tieren. Psychologen stufen Animal Hoarding als Sonderform des Messie-Syndroms ein.

Die Antwort wurde am Donnerstag veröffentlicht. Unter den sichergestellten Tieren waren jeweils mehr als 1500 Mäuse und Katzen sowie 1200 Hunde. Insgesamt beliefen sich die gemeldeten Kosten dabei auf 1,7 Millionen Euro.

Die Besitzer sind laut der Antwort vielfach überfordert und lassen die Tiere verwahrlosen. Oft seien diese bei der Entdeckung in einem so schlechten Zustand, das sie eingeschläfert werden müssen.

Animal Hoarder werden häufig zu Wiederholungstätern. Die Landesregierung nannte daher ein Tierhaltungsverbot für die Betroffenen ein „mögliches Instrument“. Ein Zentralregister auffällig gewordener Tierhalter könne ebenfalls hilfreich sein. Die Bundesregierung sei bereits gebeten worden, die datenschutzrechtliche Grundlage dafür zu schaffen.

(dpa)
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