Abschied Berlinale-Preisträger Alexander Askoldov gestorben

Göteborg · Der russische Regisseur wurde durch "Die Kommissarin" bekannt. Jetzt ist er im Alter von 85 Jahren in Schweden gestorben.

 Der ehemalige Bundesminister Egon Bahr (r, SPD) trifft den russischen Schriftsteller und Regisseur Alexander Askoldow in Bonn (1988).

Der ehemalige Bundesminister Egon Bahr (r, SPD) trifft den russischen Schriftsteller und Regisseur Alexander Askoldow in Bonn (1988).

Foto: Peter Popp

Der russische Regisseur Alexander Askoldov, der mit seinem Film "Die Kommissarin" einst großes Aufsehen auf der Berlinale erregte, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus in der Nähe von Göteborg in Schweden, wie seine Frau der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Nach seiner Fertigstellung 1967 war "Die Kommissarin" nach Angaben auf der Berlinale-Website in der damaligen Sowjetunion wegen "Verleumdung der Revolution" und "zionistischer Propaganda" sofort verboten worden. Der Film erzählt die Geschichte einer von der Revolution enttäuschten Kommissarin, die in den Wirren der 1920er Jahre bei einer jüdischen Familie Unterschlupf findet.

Erst 20 Jahre später lief der Streifen auf dem Moskauer Filmfestival. 1988 feierte Askoldov dann auf den 38. Internationalen Filmfestspielen in Berlin mit dem Gewinn des Silbernen Bären einen großen Erfolg. "Berlin wurde sozusagen meine zweite Geburtsstadt", wurde der Regisseur später zitiert. Die damalige Berlinale sei "das wahrscheinlich wichtigste Datum" seines Lebens gewesen. In der DDR gewann Alexander Askoldov ebenfalls einen Kritikerpreis.

"Die Kommissarin" blieb sein einziger Film. Auch nach dem Ende des ihm in der Sowjetunion auferlegten Berufsverbots drehte er keinen weiteren mehr.

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