Rücktrittsgesuch beim Papst Spanischer Bischof gibt Amt wegen Liebe zu Erotik-Autorin auf

Barcelona · Ein spanischer Bischof, der in der Vergangenheit bereits durch extrem konservative Positionen aufgefallen ist, hat ein Rücktrittsgesuch beim Papst eingereicht. Grund dafür ist offenbar die Liebe zu einer Autorin satanisch-erotischer Bücher.

 Der in Spanien für seine konservativen Ansichten bekannte Bischof soll sein Amt Medienberichten zufolge niedergelegt haben, weil er sich in eine Autorin satanisch-erotischer Bücher verliebt hat.

Der in Spanien für seine konservativen Ansichten bekannte Bischof soll sein Amt Medienberichten zufolge niedergelegt haben, weil er sich in eine Autorin satanisch-erotischer Bücher verliebt hat.

Foto: dpa/-

Ein in Spanien für seine konservativen Ansichten bekannter Bischof soll sein Amt Medienberichten zufolge niedergelegt haben, weil er sich in eine Autorin satanisch-erotischer Bücher verliebt hat. Papst Franziskus hatte bereits am 23. August das überraschende Rücktrittsgesuch von Xavier Novell Goma als Bischof von Solsona nordwestlich von der katalanischen Hauptstadt Barcelona akzeptiert. Novell war als Spezialist in Fragen der Teufelsaustreibung (Exorzismus) und wegen seines Widerstandes gegen Homosexualität, Sterbehilfe und Abtreibungen sowie als Befürworter der Unabhängigkeit Kataloniens bekannt geworden, wie spanische Medien nun berichteten.

Bei der Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch den Papst war zunächst nur mitgeteilt worden, dass der 52-Jährige rein „persönliche“ Gründe für seinen Schritt geäußert habe. Erst zwei Wochen später berichtete das Portal „Religión Digital“, Novell habe sich in die Psychologin und Buchautorin Silvia Caballol verliebt. Teile des Werks der 38-Jährigen geschiedenen Mutter von zwei Kindern werden von spanischen Medien als satanisch-erotisch beschrieben. Weder Novell noch Caballol äußerten sich bisher zu den Berichten. „Religión Digital“ zitierte Novell nur mit dem Satz: „Ich habe mich verliebt und will die Sachen richtig machen.“

Bischof vertritt extreme Positionen

Novell soll sich auch für die sogenannte Konversionstherapie stark gemacht haben, die Homosexualität als Krankheit ansieht, die „geheilt“ werden müsse, schrieb „Religión Digital“ weiter. Er habe auch an entsprechenden Seminaren teilgenommen.

In der katholischen Kirche werde die Situation angesichts immer neuer Berichte über Novell und seine neue Partnerin inzwischen als „anormal“ empfunden, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“. Denn noch ist der Frischverliebte immer noch Bischof mit allen Vollmachten, nur ohne Diözese. Dies könne nur der Papst ändern, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Kirchenkreise.

Novell soll inzwischen mit Caballol in die Stadt Manresa in der Nähe seines bisherigen Bischofssitzes gezogen sein und suche dort Arbeit in seinem früheren Beruf als Agraringenieur.

(dpa)
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